Weil viele Fitnessstudiobesucher mit dem Auto an die Bruchhauser Straße kommen, gibt es bislang dort noch eine Sonderparkzone für Anwohner.
Parkplatznot in LeverkusenSonderparkzone in Lützenkirchen wird abgeschafft
Schon mehrfach hat sich die Bezirksvertretung III mit der Parksituation an der Bruchhauser Straße in Lützenkirchen beschäftigt. Erstmals wurde das 2017 akut, als sich herausstellte: Nach dem Bau eines neuen, großen Wohn- und Geschäftshaus inklusive Fitnessstudio an der Kreuzung Hufer Weg hatten sowohl Anwohner als auch Friedhofsbesucher große Probleme, noch freie Parkplätze zu finden.
Daraufhin war am Friedhof eine Parkscheibenregelung eingeführt worden sowie eine Sonderparkzone auf dem Parkstreifen zwischen den Hausnummer 12 bis 26. Letzteres wird nun ziemlich plötzlich abgeschafft, das hat die zuständige Bezirksvertretung III in ihrer Sitzung am Donnerstag beschlossen.
Beschwerde einer Anwohnerin
Zur Vorgeschichte: Sonderparkausweise durften nur jene Bewohner auf der Straßenseite der Parkzone beantragen. Dagegen hatte sich 2023 eine Anwohnerin der gegenüberliegenden Straßenseite in einem Bürgerantrag gewehrt. Ihr hatte die Stadt auf Anfrage zwar einen Anwohnerparkausweis ausgestellt, es stellte sich aber heraus, dass das fälschlicherweise geschehen war. Daraufhin wurde er wieder eingezogen.
Die Bürgerin forderte deswegen die „sofortige Aufhebung des ausschließlichen Parkens für die Bewohner der Häuser 12 - 26“. Und wies nach, dass viele der Bewohner jener Häuser auf ihren Grundstücken sehr wohl private Parkplätze haben, ganz im Gegensatz zu der ursprünglichen Begründung für die Sonderparkzone. Und im Gegensatz zu ihr. Die Bezirksvertreter einigten sich schließlich darauf, den Anspruchskreis für die Sonderparkregelung zu erweitern.
43 Ausweise für 22 Parkplätze
Nun aber hat der damalige Bürgerantrag weitere Konsequenzen: „In diesem Zusammenhang fiel auf, dass einige der Anwohnenden über einen privaten Stellplatz verfügten“, schreibt die Stadt in einer Neubeurteilung der Situation. Außerdem seien mittlerweile 43 Parkausweise für 22 Parkplätze in der Sonderparkzone ausgegeben, das würde ohnehin nicht reichen. Und schlägt vor: Die Sonderparkzone solle noch einmal um zwei weitere Jahre verlängert werden, um den Anwohnenden den Übergang zu erleichtern, danach aber solle sie komplett aufgehoben werden.
Diese zwei Jahre sollten auch dazu genutzt werden, um mit dem Fitnessstudio Strategien zu erarbeiten, wie sie ihre Nutzer dazu motivieren können, mit Bus oder Fahrrad zum Sport zu kommen.
Das allerdings ärgert die Bezirksvertreter. „Wir haben damals schon gesagt, wir wollen das nicht nochmal verlängern, die Zeit war da, um die Vorbereitungen zu treffen“, sagt Michael Prangenberg (CDU). Auch Wolfgang Pockrand (SPD) fordert: „Wir hatten damals schon Magenschmerzen, wir wollen das so schnell wie möglich für die Allgemeinheit freigeben.“
Conchita Laurenz bestätigt, dass das Thema aufgrund hoher Arbeitsauslastung und der Kündigung der Mobilitätsmanagerin untergegangen sei. „Wir wollten mit dem Fitnessstudio sprechen, warum ihre Kunden mit dem Auto kommen müssen, um sich dann aufs Laufband zu stellen.“ Diese Zeit wollte man sich jetzt nochmal nehmen. Die Bezirksvertreter wollen das nicht stimmen einstimmig gegen die Verlängerung der Regelung, die damit ab sofort ausläuft.