Das kleine Festival im Vorfeld der großen Jazztage findet zum zweiten Mal statt.
„Spiritual Jazz Days“Die etwas anderen Jazztage locken in Leverkusener Christuskirche
Man kann die Premiere der „kleinen“ Jazztage in Leverkusen im vergangenen durchaus als gelungen bezeichnen. Zumindest so gelungen, dass Pfarrer Siegfrid Eckert erneut an fünf Abenden Konzerte zwischen Musik und Spiritualität in der Wiesdorfer Christuskirche organisiert. „Spiritual Jazz Days“ nennt er das Festival, das er bewusst und natürlich in Absprache mit Organisator Fabian Stiens im unmittelbaren Vorfeld der „großen“ Jazztage platziert hat.
Jazz hat in der Kirchenmusik nicht unbedingt eine Tradition. Umso bemerkenswerter ist es, dass Eckert durchaus hochklassige Musikerinnen und Musiker in die Christuskirche holt. Aber vielleicht ist es gerade auch dieser Reiz, der die Jazzer anzieht. Die besondere Akustik, die etwas ruhigere Bühne, der behutsame Umgang miteinander.
Die „Spiritual Jazz Days“ beginnen am Sonntag, 27. Oktober, um 10 Uhr mit einem Radio-Jazzvesper-Gottesdienst. WDR 5 überträgt den Jazzgottesdienst, weshalb Eckert die Interessenten darum bittet, spätestens um 9.30 Uhr da zu sein, damit alles zum Start um 10 Uhr vorbereitet ist. Eckert selbst wird predigen, Prof. Dr. Gotthard Fermor die Liturgie halten. Marcus Schinkel (Flügel), Jürgen Hiekel (Saxofon), Schirin Partwoi (Gesang) und der zehnjährige Amon (Trompete) haben sich als Musiker angesagt.
Besondere Maßstäbe „im spirituellen Jazz mit interreligiösen Momenten“ haben laut Veranstalter der norwegische Jazzpianist Tord Gustavsen und die deutsch-afghanische Sängerin Simin Tander mit ihrem 2016 erschienenen Album „Was was said“ gesetzt. Die beiden sind am Montag, 28. Oktober, um 19 Uhr zu Gast in der Christuskirche. Am Dienstag, 29. Oktober, 19 Uhr, präsentiert das Marcus Schinkel Trio Schinkels neuen Album „Play Bach Reloaded“. Der Bonner Pianist, Wim de Fries am Schlagzeug und Fritz Roppel am Bass vertonen geistliche Bach-Musik auf besondere Art und Weise. Das hatte Schinkel auch schon mit Beethovenstücken gemacht. „Crossover vom Feinsten“ verspricht Eckert.
Für den Tag darauf, am Mittwoch, 30. Oktober, hat sich das Duo Helbock & Raab (David Helbock und Lorenz Raab, Piano und Trompete) angesagt. Das österreichische Duo versteht sich auf Eigenkompositionen und die Neuinterpretation traditioneller Stücke in Verbindung mit frischen Improvisationen. So sind auch spontane Einlagen zu Psalmen geplant. Los geht das Konzert um 19 Uhr.
Den Abschluss des Festivals bildet ein Reformationsgottesdienst, unter anderem mit Seyran Ateş aus Berlin, die schon für letztes Jahr angekündigt war, wegen Sicherheitsbedenken aber kurzfristig absagen musste. Uwe Steinmetz spielt Saxofon.
Karten gibt es für 20 Euro (ermäßigt 15 Euro) an allen bekannten Vorverkaufsstellen.