Auch auf dem Stadtgebiet Leverkusens stehen viele „herrenlose“ Fahrräder. Einige von ihnen macht die Stadt zu Geld.
Aufbewahrungsfrist abgelaufenStadt Leverkusen versteigert Fundfahrräder
„Gekauft wie besichtigt“, hieß es am vergangenen Donnerstagnachmittag auf dem Vorplatz der Kindertagesstätte Kerschensteinerstraße. Hier versteigerte die Stadt Leverkusen wieder einmal gefundene Fahrräder, ganz gleich, ob sofort abfahrbereit oder reparaturbedürftig.
Die zur öffentlichen Versteigerung bereit stehenden Fahrräder seien entweder von der Polizei oder Bürgerinnen und Bürgern beim Fundbüro abgegeben worden, berichtete Sven Kommoß, Sachbearbeiter im Fachbereich für Ordnung und Straßenverkehr. Nach den gesetzlichen Vorschriften hat der jeweilige Finder eine Fundsache ab einem Wert von zehn Euro unverzüglich den zuständigen Behörden auszuhändigen, wenn der Eigentümer nicht bekannt ist. Wer einen solchen Fund nicht meldet, macht sich der Unterschlagung strafbar.
Stadt Leverkusen versteigert 30 Fahrräder
Ab dem Zeitpunkt der Abgabe ist die Fundbehörde dazu verpflichtet, den Gegenstand sechs Monate zu verwahren. Hat sich innerhalb dieser Frist niemand gemeldet, so wird die Gemeinde des Fundorts neue Eigentümerin. „Über das Geld freut sich die Stadt“, erklärte Kommoß vor dem Beginn der Versteigerung lachend.
30 Fahrräder fanden während der halbstündigen Auktion einen Käufer, wobei der Startpreis jeweils fünf Euro betrug. Für 210 Euro kam ein schwarzes „Giant“ Mountainbike unter den Hammer, nur fünf Euro brachte ein Trekkingrad von „Gudereit“ ein. „Das war ein Schnäppchen!“, stellte der seinen vollständigen Namen nicht nennen wollende Versteigerer fest.
Leverkusen: 340 Euro für ein E-Bike
Eine ebenfalls günstige Kaufgelegenheit boten zu ersteigernde E-Bikes. „Das wird der Spitzenreiter heute“, war aus der Menge der Kaufinteressenten zu vernehmen, als ein vollgefedertes E-Mountainbike der Firma „KTM“ präsentiert wurde. Mit einem Verkaufserlös von 340 Euro teilte es sich schlussendlich den ersten Platz. Den gleichen Kaufpreis brachte ein ebenso mit einem elektronischen Antriebssystem ausgestattetes „Radon“-Mountainbike ein. „E-Bikes sind immer eine schwierige Nummer“, urteilte ein erfahrener Radkäufer. Man wisse bei derartigen Versteigerungen zu wenig über den Zustand des Akkus. „Da muss man schon wissen, was man tut!“
Seiner Sache sicher war sich vor allem ein Käufer, der bei der Versteigerung fast ein Drittel aller Räder (darunter auch die E-Bikes) erwarb. Mittlerweile seien viele Händler anzutreffen, berichtete der vollziehende Auktionator. Er möge das eigentlich nicht so gerne und habe es lieber, wenn „die junge Tochter“ günstig ein neues Fortbewegungsmittel erstehe.