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„Earth Overshoot Day“Naturgut Ophoven gibt Tipps für den nachhaltigen Umgang mit Kleidung

Lesezeit 3 Minuten
An einer Kleiderstange hängen verschiedene Oberteile.

In Pullovern und Hosen stecken jede Menge Ressourcen und Energie. Das Natur Gut Ophoven klärt darüber auf.

Ab dem 1. August lebt die Menschheit „auf Pump“. Das Naturgut Ophoven erklärt, wie man im Alltag nachhaltiger leben kann.

Anlässlich des sogenannten „Earth Overshoot Days“ ruft das Naturgut Ophoven zu einem umweltbewussten Umgang mit Kleidung auf. Dafür hat es eine Reihe an Tipps gesammelt, die die Nachhaltigkeit beim Kauf verbessern können. Wer sie berücksichtigt, schont nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

„Am 1. August haben wir alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die unsere Natur uns innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann“, sagt Lars Dietrich, Leiter des Naturguts Ophoven. „Ab dann gehen wir an unsere Reserven und leben auf Kosten zukünftiger Generationen.“ Das haben Forscher errechnet.

Ihr Fazit sei ernüchternd: „Wenn wir das eine von dem anderen abziehen, entsteht ein großes Minus bei den nachwachsenden Ressourcen“, so Dietrich. „Würden alle so viel verbrauchen wie wir Deutschen, bräuchten wir 3,5 Erden.“

Kleidungsproduktion nimmt großen Einfluss auf das Klima

Gerade die Textilindustrie nehme einen großen Einfluss auf den menschlichen Bedarf natürlicher Ressourcen: „Die Herstellung von Textilien ist für die Umwelt extrem belastend“, so Dietrich. Denn die Kleidung bestehe zu einem Großteil aus synthetischen Fasern. Die schaden der Umwelt nicht nur bei der energieintensiven Herstellung, sondern erhöhen durch den schrittweisen Abrieb der Fasern den Anteil von Mikroplastik in den Meeren.

Die Herstellung von Baumwolle wiederum erfordere große Mengen an Wasser und fördere so die globale Wasserknappheit. Beim Anbau kommen zudem Pestizide zum Einsatz, die die Umwelt rund um die Anbauflächen belasten. Außerdem: Um von den Produktionsstätten in die hiesigen Kaufhäuser zu kommen, sind lange Lieferwege notwendig, die einen hohen CO₂-Ausstoß nach sich ziehen.

Tipps für Kauf von und Umgang mit Kleidung

Die einfachste Möglichkeit, beim Kauf von Kleidung weniger zur Belastung der Umwelt beizutragen, ist schlichtweg weniger zu kaufen. Dietrich rät: „Manchmal hilft es, eine Kaufentscheidung zu überschlafen. Am nächsten Morgen ist sie meist nicht mehr so wichtig.“ Wer einen Anzug oder ein Kleid für einen einzigen Anlass braucht, könne diese auch mieten. Und Pullover und Jeans lassen sich auch mit Freunden und Bekannten tauschen. All das tue neben der Umwelt auch dem Portemonnaie gut.

Wer doch Kleidung kauft, könne darauf achten, aus Secondhand-Beständen zu kaufen oder auf Baumwolltextilien in Bio-Qualität zurückgreifen. Und wenn der Kauf erstmal abgeschlossen ist, empfiehlt das Naturgut: Kleidung solle möglichst lange getragen und bei Schäden repariert statt weggeworfen werden. Wer seine Kleidung nicht mehr tragen will, solle diese an andere abgeben oder richtig entsorgen.

Besonders für die zukünftigen Generationen ist es wichtig, ein Bewusstsein über Wert und Nutzung der natürlichen Ressourcen zu erlangen. Für Klassen der weiterführenden Schulen hat das Naturgut Ophoven deshalb ein zweistündiges Programm entwickelt: „Bei Fair-wandel dein Outfit geht es darum, die wahren Kosten der Kleidung zu beleuchten und das eigene Kaufverhalten zu überdenken“, erklärt die Bildungsstätte. Alle Infos gibt es auf Anfrage beim Naturgut.