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Tierwelt30 Fischarten leben wieder in der Wupper

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Künftiges Naturschutzgebiet Wupperaue, unterhalb von Reuschenberg.

Die Wupper in Opladen

Zahlreiche Fischarten leben (wieder) in der Wupper. Das ist auch ein Erfolg der jahrelangen Arbeit an der Wasserqualität des Flusses.

Die Bemühungen um eine bessere Qualität des Wassers in der Wupper, die Renaturierung von Flussabschnitten und spezielle Wiederansiedlungsprogramme für einzelne Fischarten haben Erfolg: In der Wupper leben heute nach Angaben des Wupperverbandes wieder etwa 30 Fischarten, darunter nicht nur Bachforelle, Äsche und Barbe, sondern auch Lachs, Äsche, Bach- und Flussneunauge. Im Lauf von etwa viereinhalb Jahrzehnten ist damit aus einem biologisch extrem verarmten Fluss wieder ein zumindest in großen Teilen naturnahes und lebendiges Gewässer geworden, wie der Verband berichtet.

Demnach war die Wupper infolge von mehr als 150 Jahren Industrialisierung und ungehemmter Einleitung von Abwassern lange als „schwarzer Fluss“ verschrien. Der letzte Lachs wurde bereits 1830 gesichtet. Noch 1980 galt der Fluss als fischfrei. Und in jenen Jahren hatten Schulkinder in Leichlingen an warmen Sommertagen nicht hitze-, sondern „stinkefrei“, weil das Wupperwasser so unangenehm roch.

Wupperverband hat Kläranlagen ausgebaut

Seitdem hat insbesondere der Ausbau der Kläranlagen durch den Wupperverband die Wasserqualität verbessert. Bemühungen der Kommunen und der Industrie kamen hinzu. Hinzu kommt, dass kleine Wehre im Flusslauf entfernt und Fischaufstiege gebaut wurden, um den Fluss für wandernde Fische durchgängig zu machen. Renaturierungen von Flussabschnitten und Zuflüssen zur Wupper wie etwa dem Murbach in Leichlingen, der von 2020 an unter Leitung des Verbandes in einen naturnahen Zustand versetzt wurde, tragen das Ihre zum Erfolg bei. In Wuppertal wurden sogar 13 der 15 Flusskilometer in der Stadt naturnah gestaltet.

Dennoch mussten Wanderfische wie Meerforelle und Lachs in aufwändigen Projekten wieder angesiedelt werden. Dazu dient zum Beispiel auch das Salmoniden-Bruthaus an der Dhünn in Höhe der Auermühle in Schlebusch.

Im Mittellauf der Wupper von Rönsahl bis Leichlingen nennt der Wupperverband Äschen als Leitfischart. Zu den Begleitfischen zählen Bachforellen, Barben, Döbel, Hasel, Nase, Lachs und Meerforelle. Im Unterlauf von Leichlingen bis zur Mündung in Rhein in Rheindorf sind Barben die Leitfische, Barsch, Hecht, Meerforelle und Lachs Begleitfischarten.

Der Verband hofft, durch die weitere Renaturierung der Wupper und den Einsatz auch vieler Freiwilliger in Fischereivereinen in der Realisierung des Wanderfischprogramms NRW den Fluss als Heimat für bedrohte Wanderfische zu etablieren und auszubauen.