AboAbonnieren

PatentstreitWarum Biofrontera in Leverkusen schon wieder unter Druck ist

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mitarbeiter testet die Rotlichtlampe bei Biofrontera

Biofronteras Rotlichtlampe ist von einem Konkurrenten unter Beschuss genommen worden.

Ein Wettbewerber in den USA sieht seine Rechte verletzt. Das Verfahren wird auf jeden Fall sehr teuer.

Biofrontera droht neues Ungemach: Das Patent für die Rotlichtlampe, mit der die Behandlung von oberflächlichem Hautkrebs durch die Salbe Ameluz ergänzt wird, wurde angegriffen. Die Manforter Pharmafirma sei von einem Wettbewerber in den USA mit dem Argument verklagt worden, „Biofrontera verletze einige Lampenpatente“ dieses Unternehmens, hieß es am Sonntag. Der Wettbewerber habe „zwei verschiedene Verfahren eingereicht, eines wegen zweier Patentverletzungen vor dem Bezirksgericht und ein zweites vor der ITC (International Trade Commission)“, hieß es weiter. Ziel sei, „den Import der Biofrontera XL Lampe in die USA zu verbieten“.

Die Lampe wird in der Manforter Zentrale zusammengebaut, ihre Bezeichnung lautet BF-RhodoLED XL. Nach einer ersten rechtlichen Beratung gibt sich das Manforter Unternehmen nicht sehr optimistisch. Erster Schritt ist, die Kräfte zu bündeln. Die deutsche Biofrontera AG habe mit der inzwischen selbstständigen Biofrontera Inc. in den USA verabredet, die Rechtskosten zu teilen. Denn mit dem Angriff auf das Patent gerät auch das Geschäft der Biofrontera Inc. in Gefahr. Die USA sind der mit Abstand wichtigste Markt für das Manforter Unternehmen.

Verfahrenskosten liegen bei fünf Millionen Dollar

Egal, wie der amerikanische Angriff auf das Patent für die Rotlichtlampe ausgeht: Teuer wird es nach Angaben von Biofrontera auf jeden Fall. Allein die Kosten für das Verfahren bei der International Trade Commission dürften sich auf rund fünf Millionen US-Dollar belaufen, teilte Biofrontera mit. Dieser Betrag solle zwischen der AG und der Inc. aufgeteilt werden. Für ein kleines Unternehmen wie die Biofrontera ist allein das ein Schlag ins Kontor. Die Manforter rechnen im laufenden Jahr mit einem Umsatz von 20 bis 23 und einem Ergebnis von gerade fünf Millionen Euro. Das würde allein durch die ITC-Verfahrenskosten halbiert.

Die Konsequenz hat Biofrontera in der Mitteilung zum Patentangriff klar angesprochen: „Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2024 muss daher revidiert werden. Das Unternehmen ist derzeit dabei, die Auswirkungen zu ermitteln und wird über einen neuen Ausblick informieren, sobald mehr Klarheit über die Situation besteht.“

In Sachen photodynamische Therapie mit der Kombination aus der Hautkrebssalbe Ameluz und Rotlichtlampe BF-RhodoLED hatte sich das Unternehmen zuletzt sicher gefühlt, nachdem ein Patentstreit mit dem US-Mitbewerber Dusa beigelegt werden konnte. Die Kombinationsbehandlung aus Ameluz und Rotlichtlampe war ursprünglich bis Oktober 2040 vor generischen Produkten geschützt. Das sieht nun ganz anders aus.