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RückzugWarum die Sparkasse Leverkusen drei Geldautomaten abbaut

Lesezeit 2 Minuten
Ein Absperrband der Polizei vor der Filiale der Kreissparkasse in Leichlingen, Brückenstraße

Anfang September 2021 wurde der Geldautomat der Kreissparkasse in der Leichlinger Filiale gesprengt. In Leverkusen soll so etwas nicht passieren.

Die Aufgabe der Standorte in Hitdorf, Steinbüchel und der Waldsiedlung habe ausschließlich Sicherheitsgründe, beteuert man bei der Bank.

Es waren ausschließlich „Empfehlungen der Sicherheitsbehörden“, die den Geldautomaten der Sparkasse an der Hitdorfer, der Carl-von-Ossietzky- und der Saarstraße den Garaus gemacht haben. Das betonte am Freitag auf Anfrage Benjamin Röhrig, Sprecher von Leverkusens größter Bank. „Das ist nicht der Start einer Strategie“, sich nach der Schließung von vier weiteren Filialen auch mit den Geldautomaten aus der Fläche zurückzuziehen. Die Standorte in Hitdorf, Steinbüchel und der Waldsiedlung hätten den gestiegenen Anforderungen nicht genügt – und sie seien auch nicht zu ertüchtigen.

Dabei gehe es nicht nur darum, ob man Vernebelungsanlagen nachrüsten oder die Zugänge umbauen könne, um Geldautomaten-Sprenger abzuhalten. Ganz wichtig sei, ob es im selben Gebäude Wohnungen gebe. Das sei inzwischen nahezu ein K.o.-Kriterium, so Röhrig.

Leverkusen: Für Hitdorf ist Ersatz in Sicht

Während man in Steinbüchel und der Waldsiedlung künftig auf Geldautomaten verzichten wolle, sei in Hitdorf – wo die Sparkasse gerade erst ihre Filiale endgültig dichtgemacht hatte – schon eine Alternative zum Haus Hitdorfer Straße 200 gefunden: Auf dem neuen Platz vor der Stadthalle soll eine frei stehende Säule mit einem Automaten errichtet werden. „Wir sind da in den letzten Gesprächen mit der Stadtverwaltung“, sagte Röhrig am Freitag auf Anfrage.

In Steinbüchel kommt die Nachricht allerdings überhaupt nicht gut an. „Mit Entsetzen“, habe er die Nachricht dem „Leverkusener Anzeiger“ entnommen, schreibt Werner Uerdingen. Er könne sich „nur fragen, ob sich die Verantwortlichen mal darüber Gedanken gemacht haben, dass Steinbüchel ein Stadtteil mit einem relativ großen Anteil von Rentnern ist“. Und manche von ihnen hätten, „wie auch wir, kein Auto“. Die nächste Filiale wäre dann für Hunderte Rentner in Schlebusch, die mit dem Bus angefahren werden müsste.

Uerdingen glaubt, dass es der Sparkasse schlicht zu teuer sei, die Automaten so umzubauen, dass sie Spreng-Attacken standhalten. Eine solche Ausrüstung koste um die 50.000 Euro pro Automat. „In unserem Fall (zwei Automaten) hieße das, für läppische, einmalige 100.000 Euro lässt die Sparkasse Leverkusen uns Rentner mit dem Bus mühsam mehrmals in der Woche nach Schlebusch pilgern.“ Das sei aus seiner Sicht nicht hinnehmbar. „Ich hoffe, dass der Aufschrei hier in der Nachbarschaft bis zum Vorstand der Sparkasse zu hören ist.“