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RRX-Ausbau in WiesdorfWas am Leverkusener Bahnhof noch fehlt

Lesezeit 3 Minuten
Blick in die Unterführung des Bahnhofs Leverkusen-Mitte. Die Aufzugsschächte sind noch leer und abgesperrt.

Die Aufzugsschächte sind noch leer im Bahnhof Leverkusen Mitte.

Fünf Wochen vor der Inbetriebnahme des neuen S-Bahn-Gleises fehlt in der Station Leverkusen Mitte noch einiges.

Am 25. August soll die ausgebaute Strecke in Betrieb gehen, der Bahnhof Leverkusen Mitte dann auch wieder von der S 6 im 20-Minuten-Takt angefahren werden. Zuvor wird der Bahnhof für vier Wochen komplett vom Netz genommen. Von Freitag, 28. Juli, bis zum geplanten Vollverkehr auf der ausgebauten Strecke ab Freitag, 25. August, 21 Uhr, hält überhaupt kein Zug in Leverkusen Mitte.

Die RRX-Linie 1 wird über Opladen umgeleitet. Das heißt: Fahrgäste müssen dort in den Bus wechseln. Der RE 5 fällt als schnelle Verbindung zwischen Köln oder Düsseldorf und Wiesdorf ganz aus: Neben Leverkusen entfallen auch die Halte in Düsseldorf-Benrath und den Kölner Stationen in Mülheim, Deutz und Hauptbahnhof, weil die Linie auf die linke Rheinseite umgeleitet wird. Ersatzweise halten die Züge also im Neusser Hauptbahnhof und in Dormagen.

In diese Zeit fällt laut Bahn „die wichtige Inbetrieb- und Abnahmephase: Bis zu 60 Mitarbeitende verschiedener Fachfirmen prüfen entlang der gesamten Strecke, ob alle Komponenten ineinandergreifen und ordnungsgemäß funktionieren.“ Immerhin wurden knapp sechs Kilometer neues S-Bahngleis verlegt, 20 neue Weichen eingebaut, elf Brücken oder Unterführungen verbreitert, gut fünf Kilometer neue Lärmschutzwände aufgebaut und mehr als 100 Masten für die neue Oberleitung aufgestellt. Das alles sieht schon ziemlich fertig aus. Erste Probefahrten mit den Spezialfahrzeugen des Bahnbauers Plasser und Theurer waren in den vergangenen Tagen zu beobachten.

Absperrung auf dem mittleren Bahnsteig im Bahnhof Mitte, wo einmal der Aufzug ankommen soll.

Oben auf dem mittleren Bahnsteig ist zu ahnen, wo einmal der Aufzug ankommen wird.

Was aber noch fehlt, sind wichtige Anlagen für die Fahrgäste. Noch ist kein Aufzug in die neue Unterführung eingebaut, die alle Bahnsteige miteinander verbindet. Die Schächte am künftigen Gleis 2, an den Gleisen 3, 4 und 5 sind da. Aber die Lifte lassen noch auf sich warten.

Ebenfalls fehlen noch die beiden vorgesehenen Fahrgast-Infos auf dem mittleren Bahnsteig. Der ist lediglich auf der Nordseite mit den Anzeigen ausgestattet. Von dort kommen allerdings die wenigsten Reisenden. Also heißt es, sich auf die Lautsprecher-Ansagen zu verlassen. Die kommen an normalen Tagen immer. Vor allem auf der RRX-Linie 5 gibt es derzeit viele Verspätungen.

Der mittlere Bahnsteig von Leverkusen Mitte. Für die Anzeigetafeln hängen bisher nur die Halterungen am Bahnsteigdach.

Am südlichen Zugang fehlen auf den Bahnsteigen immer noch die Anzeigetafeln.

Dass auf dem südlichen Teil des mittleren Bahnsteigs noch Baumaterial herumliegt und ein Mast nicht richtig eingefasst ist, fällt im Vergleich nicht weiter ins Gewicht. Solange der Aufzug nicht eingebaut ist, hält sich in diesem Bereich ohnehin kaum jemand auf.

Darüber, ob diese Restarbeiten – es fehlen auch noch andere Einbauten – bis zur Einweihung der Strecke am 25. August erledigt werden können, gab es am Freitag keine Prognose. Ein Sprecher der Bahn will sich in der nächsten Woche äußern.

Ein neues Gebäude ist Sache der Stadt Leverkusen

Dass auch mit einem kompletten Ausbau und einem Gleis mehr aus dem größten Leverkusener Bahnhof kein Großstadt-Bahnhof wird, steht auf einem anderen Blatt. Die Deutsche Bahn wird kein neues Gebäude errichten, die provisorischen Pavillons werden bis auf Weiteres Anlaufstelle für Reisende bleiben.

Dort kann man zum Beispiel Fahrkarten kaufen und sich beraten lassen, jedenfalls in der Woche. Das Reisezentrum ist montags zwischen 7 und 11.30 sowie zwischen 12.15 und 16 Uhr geöffnet. Dienstags bis freitags ist morgens zwischen 8 und 12.15, nachmittags zwischen 13 und 16 Uhr auf.

Allerdings hat die Stadtverwaltung sich längst entschieden, einen neuen Bahnhof bauen zu lassen. Die Suche nach einem Investor läuft. Mittlerweile steht das Projekt im Aufgabenbuch von Björn Krischick und seinem Team von der Stadtteilentwicklungsgesellschaft Wiesdorf/Manfort (SWM).