Leverkusen – Seit Beginn der Sommerferien wird am Bahnhof Leverkusen-Mitte rund um die Uhr gearbeitet: Für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) entsteht ein zusätzliches Gleis, um die wichtige Pendlerstrecke künftig zu entlasten. Außerdem soll der Bahnhof Leverkusen barrierefrei werden. Kurz vor Ende der Sommerferien ist man bei der Deutschen Bahn optimistisch gestimmt, dass die Arbeiten planmäßig abgeschlossen werden können. Pünktlich zum Ende der verkehrsberuhigten Ferienzeit.
Denn seit dem 2. Juli hat es immer wieder Sperrungen in Leverkusen und Langenfeld gegeben. Vom 6. bis 15. August steht noch einmal die Sperrung aller Gleise beider Bahnhöfe an. In dieser Zeit verkehren keine Züge zwischen Köln-Mülheim und Düsseldorf, auf allen Linien werden Busse im Ersatzverkehr eingesetzt. Auch der S-Bahn-Verkehr zwischen Langenfeld und Düsseldorf ist aufgrund der Arbeiten bereits seit dem 10. Juli unterbrochen. Hinzu kommen Umleitungen der Regionalexpress-Linien RE1 und RE5, sowie des Fernverkehrs.
Ambitioniertes Bündel an Arbeiten
„Wir haben die Streckensperrung der vergangenen Wochen für eine Vielzahl von parallelen Arbeiten genutzt“, erklärt eine Sprecherin der Bahn. So könne durch die Bündelung der Arbeiten „die Zahl der notwendigen Sperrungen auf der Strecke in den nächsten Jahren verringert werden,“ um somit zukünftige Zugausfälle zu reduzierten.
Konkret ist in Leverkusen-Mitte in den letzten Wochen am Neubau des neuen Mittelbahnsteigs gearbeitet worden. Am Mittwoch hat das neue Gleis bereits ein Dach bekommen. Für den barrierefreien Ausbau der Station wurden zudem Vorarbeiten für den späteren Einbau von Aufzügen durchgeführt. Außerdem wurden drei Weichenverbindungen, die die Flexibilität des Zugbetriebs gewährleisten, ausgetauscht, Gründungsarbeiten für Schallschutzwände verrichtet und Kabeltiefbauarbeiten und Kabelverlegearbeiten für die neue Stellwerkstechnik erbracht.
Um die planmäßige Fertigstellung des ambitionierten Ausbau-Programms zu gewährleisten, konnten die Arbeiten auch nachts nicht ruhen. Anwohnern und Anwohnerinnen wurden daher Hotelübernachtungen angeboten, sollten sie sich durch den Baulärm in ihrer Nachtruhe stört fühlen. In Leverkusen und Langenfeld ist das Angebot einer Sprecherin der Bahn zufolge „von insgesamt 20 Anwohnerinnen und Anwohnern für rund 200 Nächte in Anspruch genommen“ worden. Ein Baulärmbeauftragter steht auch in der kommenden Woche noch bereit, um Fragen und Anregungen zu beantworten.
Mit dem Ende der Sommerferien gehen zwar die Streckensperrungen vorerst zu Ende, die Arbeiten hingegen dauern an. „Nach den Sommerferien geht es weiter mit Bauarbeiten, die unter laufendem Zugbetrieb durchgeführt werden können. Die nächste große Sperrpause mit gebündelten Maßnahmen auf mehreren Bauabschnitten folgt dann wieder in den verkehrsärmeren Herbstferien, um die Pendlerinnen und Pendlern möglichst wenig zu belasten“, teilt eine Bahnsprecherin mit. Perspektivisch werden die Arbeiten in Leverkusen und Langenfeld noch bis zur Europameisterschaft 2024 andauern.