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50 Jahre GebietsreformWas der Geschichtsverein Opladen in diesem Jahr vorhat

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Von links nach rechts: Harald Cremer (Filmemacher), Prof. Dr. Jürgen Mittag (Leiter der Arbeitsgruppe „LEV50“), Jörg Wenge (Pressesprecher) vor der aktuellen Wanderausstellung.

Von links nach rechts: Harald Cremer (Filmemacher), Prof. Dr. Jürgen Mittag (Leiter der Arbeitsgruppe „LEV50“), Jörn Wenge (Pressesprecher) vor der aktuellen Wanderausstellung.

Durch die „Kommunale Gebietsreform” wurde Leverkusen am 1. Januar 1975 zu der Großstadt, die sie heute ist.

Seit 50 Jahren besteht die Stadt Leverkusen so, wie sie heute ist, seitdem am 1. Januar 1975 die „kommunale Gebietsreform“ in Kraft getreten ist. Der Opladener Geschichtsverein widmet sich dem zweiten Geburtsdatum (nach dem 1. April 1930) das ganze Jahr lang.

Die Arbeitsgruppe „LEV50“ sitzt bereits seit dem vergangenen Jahr an der Planung dafür. Jetzt haben die Mitglieder das Programm vorgetellt. Aufgrund der städtischen Haushaltssperre war bis vor kurzem noch nicht klar, inwieweit die Stadt Leverkusen den Verein finanziell bei seinen Aktionen zum Jubiläum unterstützt. Vor zwei Wochen kam dann aber der Beschluss, nach dem der OGV von der Stadt 25.000 Euro bekommt, wie zuvor schon verabredet war. „Wir freuen uns sehr, dass unser ursprünglicher Plan umgesetzt werden kann. Denn so können wir das sehr bunte und vielfältige Programm durchführen“, freute sich Michael D. Gutbier, erster Vorsitzender des OGV.

Leverkusen früher und heute

Anlässlich des historischen Jubiläums der Stadt soll in diesem Jahr vor allem die Gebietsreform des Jahres 1975 im Vordergrund der Programmreihe stehen. In diesem Zuge soll vor allem beleuchtet werden, welche historische Bedeutung dieses Jahr für die Stadt Leverkusen hat, und wie sie sich eventuell auch bis heute erkennen lässt. Der OGV will wissen, inwieweit das Selbstverständnis des heutigen Leverkusens aussieht und welche Probleme vermutlich auch noch heute bestehen. Welche Faktoren prägen eigentlich die Stadtidentität? Welche Rolle hatte der Bayer Konzern früher und wie hat sich seine Rolle verändert?

Bei der Veranstaltung haben wir schon gemerkt, wie groß das Interesse der Leverkusener für die Geschichte und Entwicklung ihrer eigenen Stadt ist.
Prof. Dr. Jürgen Mittag, Leiter der Arbeitsgruppe „LEV50“

Bereits am 5. Januar dieses Jahres fand unter dem Motto „Happy Birthday, Leverkusen“ des OGV eine Jubiläumsmatinee statt. „Bei der Veranstaltung haben wir schon gemerkt, wie groß das Interesse der Leverkusener für die Geschichte und Entwicklung ihrer eigenen Stadt ist. Sie wollen mehr über ihre Heimat erfahren“, freute sich Prof. Dr. Jürgen Mittag, Leiter der Arbeitsgruppe „LEV50“. Genau aus diesem Grund läuft das gesamte Programm unter dem Motto „Leverkusen hat Lust auf Geschichte“.

Vielfältiges Programm in der ganzen Stadt

Auch wenn es sich bei dem OGV um einen Opladener Verein handelt, haben es sich die Verantwortlichen zur Aufgabe gemacht, in diesem Jahr die Stadt Leverkusen als Ganzes in ihrem Programm aufzugreifen. Den Auftakt macht die Ausstellung „Geburtsstunde einer neuen Stadt?“, die noch bis zum 23. Februar in der Opladener Villa Römer geöffnet ist. Im Sommer wird sie zudem in Schlebusch und von August bis Oktober im Leverkusener Forum ausgestellt.

Im März und April finden in der Villa Römer dann sogenannte Werkstattgespräche statt, bei dem die Bürger mit dem Ausstellungsteam und Experten ins Gespräch kommen können, um über die vielfältigen Wege unserer Stadt bis hin zu einer Großstadt zu sprechen. Zu einer Beleuchtung der Leverkusener Stadtgeschichte darf natürlich auch nicht eine Exkursion in das Opladener Rathaus fehlen, die am 10. Mai stattfindet. Zwischen Mai und September sind Bürgerdialoge unter anderem in Schlebusch, Manfort und vielen weiteren Orten geplant, um sich mit Zeitzeugen über die Erinnerungen an die Kontroversen der Gebietsreform auseinanderzusetzen. Aber auch uch jüngere Generationen sind explizit eingeladen.

Im Rahmen von zwei Filmabenden werden unterschiedliche Filmausschnitte gezeigt, die unter anderem die damalige Bürgerbewegung „Lev muss leben“ aufgreifen. Gemeinsam mit der Stadt Leverkusen und dem OGV erarbeitet Harald Cremer, Filmemacher, zudem eine Film-Dokumentation, die sich mit der Neugliederung im Raum Leverkusen befasst.

Preisverleihungen

Gegen Ende des Jahres beginnen dann die Festveranstaltungen. Am Freitag, 31. Oktober, um 19 Uhr findet eine historische Feierstunde mit Preisverleihung im Schloss Morsbroich statt. Vergeben werden der Bruno-Wiefel-Preis, der Liedtke-Wichmann-Preis und erstmalig der Sonderpreis „50 Jahre Leverkusen“, der an eine Person oder Gruppe gehen soll, die einen besonderen Beitrag zum Jubiläum der Stadt erarbeitet haben, verliehen werden. Vorschläge für die drei Preise können bis zum 15. Juli auf der Website des OGV abgegeben werden.

Den Abschluss des Jahresprogramms stellt schließlich die Festveranstaltung am 29. November im Erholungshaus dar. Das Bayer Blasorchester wird spielen und der neue Dokumentarfilm von Cremer feiert an diesem Tag Premiere.

Das gesamte Programm findet in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Leverkusen und der Stadt Leverkusen statt. Alle Informationen zu dem vollständigen Programm sind auf der Website des OGV und in den ausgelegten Flyern zu finden.