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KlassiksonntagWestdeusche Sinfonia Leverkusen widmet sich französischer Musik

Lesezeit 3 Minuten
Die Westdeutsche Sinfonia unter Leitung von Dirk Joeres widmet sich am dritten Klassiksonntag 2024/2025. (Archivfoto)

Die Westdeutsche Sinfonia unter Leitung von Dirk Joeres widmet sich am dritten Klassiksonntag 2024/2025. (Archivfoto)

Als Solist tritt Isang Enders (Cello) beim Konzert im Leverkusener Forum auf.

Vor zwei Jahren etwa habe er schon mal ein französisches Programm aufgelegt, sagt Dirk Joeres. Und das sei so gut angekommen, dass der Dirigent der Westdeutschen Sinfonia Leverkusen sich entschieden habe, sich für den dritten Klassiksonntag der Spielzeit 2024/2025 erneut Musik aus dem deutschen Nachbarland zu widmen.

Auf dem Programm des Konzerts am Sonntag, 2. Februar, im Forum stehen Werke von Emmanuel Chabrier (1841 – 1894), Camille Saint-Saëns (1835 – 1921), Maurice Ravel (1875 – 1937) und Georges Bizet (1838 – 1875). Die Konzerteinführung findet wie üblich um 11 Uhr im Spiegelsaal von Schloss Morsbroich statt, um 17 Uhr die öffentliche Probe und um 18 Uhr dann das Konzert.

Französische Musik werde in Deutschland gar nicht so häufig gespielt, sagt Joeres. Erst recht nicht Emmanuel Chabrier. Dabei würden sich Ravel oder Saint-Saëns durchaus auf ihn beziehen, sogar bei Strawinsky später höre man den Einfluss von Emmanuel Chabrier. Dessen Vita ist durchaus bemerkenswert. Denn Chabrier war kein klassisches Wunderkind wie Saint-Saëns, sondern arbeitete lange Zeit im französischen Innenministerium.

Leverkusen: „Carmen“ kommt zum Schluss

Die Westdeutsche Sinfonia bringt seine „Suite Pastorale“ (1888) auf die Bühne, eine Bearbeitung von 4 Stücken aus den „Pièces pittoresques“ für Klavier. Die Suite sei harmonisch und melodisch durchaus originell und raffiniert. „Er hatte auch einen Sinn für musikalischen Humor“, sagt Joeres und setzt sich selbst ans Piano, um das zu zeigen, was er „munter und zupackend“ nennt.

Von Camille Saint-Saëns holt Joeres das Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 op. 33 auf die Bühne. Solist ist der deutsch-koreanische Cellist Isang Enders. Für Cello gebe es gar nicht so viele Solostücke, sagt Joeres. Besonders an diesem sei, dass der Komponist ein eigentlich dreisätziges Werk in durchgehenden 20 Minuten verarbeitet hat. Die verschiedenen Teile werden voneinander getrennt durch das Anfangsthema. „Saint-Saëns war ja ein großer Formkünstler“, sagt joeres.

Danach spielt das Orchester „Ma Mère l‘Oye” von Maurice Ravel, ein Werk, das der Komponist für die Kinder einer befreundeten Familie geschrieben habe. Sie basieren auf einer Märchensammlung von Charles Perrault. Teilweise „sehr intim und zart“ seien diese Melodien, kündigt der Dirigent an.

Zum Schluss gibt es fürs Publikum noch etwas Bekanntes: Höhepunkte aus Georges Bizets „Carmen“, in einer Version, die ein Komponistenfreund von Bizet zusammengestellt habe. Mit der bekannten Melodie allerdings erst am Schluss. „Das ist sowas wie der Rausschmeißer“, sagt Joeres und lacht.

Wie es in Zukunft mit den Klassiksonntagen weitergeht, steht derweil nicht fest. Im Rahmen der Sparmaßnahmen der Stadt Leverkusen steht zur Debatte, nicht mehr vier, sondern in Zukunft nur zwei Konzerte auszurichten. Am Dienstag berät der Kulturausschuss darüber. Bevor das nicht geschehen ist, will sich Dirk Joeres dazu nicht öffentlich äußern.