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FachtagWie queeres Leben in Leverkusen sichtbarer gemacht werden soll

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Im Juni fand in Schlebusch der erste Leverkusener CSD statt, hier mit Olaf Wunderbar.

Im Juni fand in Schlebusch der erste Leverkusener CSD statt, hier mit Olaf Wunderbar.

Die Stadt hatte zum Fachtag „Queer in Lev“ eingeladen.

So bunt und auffällig sichtbar wie im vergangenen Juni, als integriert ins Schlebuscher Schützen- und Volksfest der erste Leverkusener CSD durch die Straßen zog, war queeres Leben wohl noch nie. Organisiert hatte das Fest im Fest der Verein „Pride am Rhein“, auch hing zuletzt immer mal wieder die Regenbogenflagge am Rathaus.

Mit dem Fachtag „Queer in Lev“ hatten Fachkräfte und weitere Interessierte mit queerem Bezug ein Jahr lang eine Veranstaltung für neue Impulse zum Thema in Leverkusen organisiert. „Ein wichtiges Zeichen“, wie es die Stadtverwaltung nennt, mit dem Ziel „queeres Leben in Leverkusen sichtbar zu machen“. Veranstalter waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom städtischen Sachgebiet Prävention.

Leverkusen: Stadt will Netzwerke aufbauen

Ein weiteres Ziel der Veranstaltung war es laut Stadt, Netzwerke zwischen Akteuren in den Bereichen Kinder, Jugend und Familie aufzubauen. So sollen die Bedarfe der entsprechenden Menschen direkt an die richtige Stelle gelangen. Es müsse das gesellschaftliche Ziel sein, „eine uneingeschränkte gesellschaftliche Akzeptanz und eine rechtliche und soziale Gleichstellung von queeren Menschen in allen Lebensbereichen und Lebenslagen zu erreichen“, hatte Bürgermeisterin Zöhre Demirci zur Eröffnung der nicht-öffentlichen Veranstaltung gesagt.

Einblicke in ihre bundespolitische Arbeit gab Nyke Slawik, Bundestagsabgeordnete der Grünen. Es gab Workshops und Diskussionsrunden. Gemeinsam sollten Erfahrungen geteilt und Strategien entwickelt werden, wie man Sichtbarkeit und Akzeptanz von queerem Leben in Leverkusen fördern könne. Details dazu nennt die Stadtverwaltung nicht, aber der Austausch soll ausgewertet und die Ergebnisse an entsprechenden Stellen zur Verfügung gestellt werden, „um konkrete Maßnahmen zu ermöglichen“. Am Ende gab es jedoch erste Forderungen der Beteiligten, die an die politischen Vertreterinnen und Vertreter in Leverkusen weitergereicht werden sollen.

Daniela Lindemann, Mitarbeiterin im Sachgebiet Prävention, freute sich über die „positive Resonanz“ und meinte, man habe „einen wichtigen Schritt getan, um queeres (Er)Leben in Leverkusen sichtbar zu gestalten und die Bedürfnisse der Community direkt an die passenden Stellen zu kommunizieren“. Der Fachtag soll der Beginn eines langfristigen Prozesses sein, um die Lebensqualität und die Rechte queerer Menschen in der Stadt zu stärken.