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AngeboteWorauf einsame Menschen in Leverkusen zählen können

Lesezeit 2 Minuten
Die Ambulanz des Sozialpsychiatrischen Zentrums an der Kölner Straße

Das Sozialpsychiatrische Zentrum, hier die Ambulanz an der Kölner Straße, spielt beim Kampf gegen Einsamkeit eine wichtige Rolle.

Auch viele junge Leute fühlen sich allein. Die Stadt hat sie allerdings weniger im Fokus.

Einsamkeit – das ist nicht nur ein Problem für alte, alleinstehende Leute. Eine Bertelsmann-Studie hat ergeben, dass sich auch viele junge Menschen zwischen 16 und 30 Jahren alleine fühlen. Für fast die Hälfte von ihnen ist das ein Thema, hat die Befragung ergeben. Und: Jeder zehnte junge Mensch fühlt sich sogar akut einsam.

Der Fokus in Leverkusen liegt bisher allerdings nicht auf den jungen Einsamen. Das zeigt eine Antwort der Stadtverwaltung auf eine global gehaltene Anfrage der CDU-Ratsfraktion zum Thema Einsamkeit. Das Rathaus-Ressort Soziales habe das Phänomen „insbesondere bei Seniorinnen und Senioren im Blick“: Für sie gebe es verschiedene Beratungsangebote in der Stadt. Es komme darauf an, die Vernetzung in der Nachbarschaft zu fördern, durch gemeinsame Aktivitäten und regelmäßige Treffen.

Eine wichtige Rolle habe dabei das Sozialpsychiatrische Zentrum mit seinen Standorten in Opladen, Wiesdorf und Schlebusch. Dort gebe es Beratungsangebote für ältere Menschen, Erwachsene, aber auch junge Leute. Mit Hausbesuchen können demnach aber eher Senioren rechnen, und dazu bedürfe es Hinweisen Dritter. Auch das regelmäßige SPZ-Café sei etwas für Menschen ab 65 Jahren. Von der Stadt gefördert werde außerdem der Tagestreff des Sozialdienstes Katholischer Frauen „Mitten im Leben“, der Menschen mit und ohne Behinderung offen steht.

Angebote gibt es fast in jedem Leverkusener Stadtteil

Am Thema arbeiten nach Auskunft aus dem Rathaus auch ehrenamtliche Organisationen wie Freiwilligenagenturen, die Patenschaften und Besuchsdienste für alleinstehende Menschen anbieten. Über regelmäßige Veranstaltungen wie Stadtteilfeste, Begegnungscafés oder gemeinsame Aktivitäten werde der soziale Austausch gefördert, heißt es. Auf diesem Feld ist das Diakonische Werk und die Caritas unterwegs, außerdem die Malteser oder der Sozialdienst Katholischer Männer. Hilfreich seien Begegnungsstätten wie das Alte Bürgermeisteramt in Schlebusch, die Wiesdorfer Initiative Zuhause alt werden des Arbeitersamariterbunds, die Angebote der Arbeiterwohlfahrt, des Vereins „Leben in Hitdorf“, die Begegnungsstätte des Deutschen Roten Kreuzes in Bergisch Neukirchen.

Aber auch die Stadtverwaltung selbst habe das Thema Einsamkeit auf dem Radar, heißt es aus dem Rathaus: Ein Beispiel sei das „Einsamkeitszelt“, das der Medizinische Dienst auf dem Gesundheitstag aufgebaut und damit „ein sehr niederschwelliges Angebot geschaffen“ habe, das keine Altersgruppe ausschließt. Das „Einsamkeitszelt“ solle Ausgangspunkt dafür sein, das Thema bewusster zu machen. So könne man Betroffenen „die Scham nehmen und sie über die bereits bestehenden Angebote informieren“, ist der Plan. Außerdem sollen von Einsamkeit betroffene Gruppen identifiziert werden, für die es keine oder kaum Angebote gibt. Das seien nicht die Jugendlichen, sondern Menschen zwischen 30 und 50 Jahren oder Alleinerziehende.