„Immoscout 24“, „IW Consult“ und die Wirtschaftswoche haben 71 Großstädte in Deutschland bewertet.
StädterankingWo Leverkusen im Vergleich gut dasteht – und wo nicht
Sowohl Licht als auch Schatten weist das sogenannte Städteranking von „Immoscout 24“, „IW Consult“ und der Wirtschaftswoche für Leverkusen auf. Die drei Partner haben 71 Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern in Deutschland, in denen insgesamt rund 27 Millionen Menschen leben, nach Wohn- und Lebensqualität, nach der Arbeitssituation und der wirtschaftlichen Lage bewertet.
Die 71 Städte werden nach mehreren Indikatoren, die den vier großen Themen zugeordnet werden, bewertet. Für den Immobilienmarkt hat man sich zum Beispiel die Mietpreise angeschaut, für die Lebensqualität die Kita-Quote und Straftaten, für den Arbeitsmarkt die Jugendarbeitslosigkeit, die Beschäftigungsquote und den Pendlersaldo, für die Wirtschaft die Gewerbesteuerhebesätze und Gründungen.
Dazu gibt es ein Niveau- und ein Dynamikranking. Das Niveauranking zeigt den aktuellen Status quo, die dynamische Liste die Entwicklung von 2018 bis 2023. In einem Nachhaltigkeitsindex wird zudem das Entwicklungspotenzial der Städte bewertet.
Leverkusen bei der Gewerbesteuer ganz oben
Für Leverkusen macht sich der niedrige Gewerbesteuer-Hebesatz von 250 Punkten in der Rangliste bemerkbar. In der Kategorie Gewerbesteuer-Hebesätze liegt die Stadt damit auf Platz eins aller bewerteten Großstädte, ebenso beim Gewerbesaldo. Erst am Montag hatte Kämmerer Michael Molitor verkündet, dass die Stadt mit deutlich höheren Gewerbesteuereinnahmen rechnen könne als kalkuliert.
Im Niveauranking muss die Stadt sich aber auch an einigen Stellen mit hinteren Plätzen begnügen. Mit Rang 64 bei den Gästeübernachtungen je Einwohner liegt Leverkusen ziemlich weit hinten, ein Touristen-Hotspot ist die Stadt bekanntlich nicht. Auch in Sachen Pendlersaldo erreicht Leverkusen nur Platz 59. Heißt: Viele Menschen arbeiten zwar in Leverkusen, leben aber nicht vor Ort.
Insgesamt weist die Rangliste in Sachen Status quo folgende Ergebnisse für Leverkusen aus: Beim Wohnen liegt man auf Platz 26, beim Leben auf Platz 33, beim Arbeiten auf Platz 38 und in der Wirtschaft auf Platz acht. Macht insgesamt Platz 21.
Gute Aufklärungsquote in Leverkusen
Zwei erste Plätze kann die Stadt auch im Dynamikranking, also bei der Entwicklung innerhalb der vergangenen fünf Jahre, erringen. So hat Leverkusen laut der Statistik die geringste Arbeitslosenquote aller 71 Städte, auch bei der Aufklärungsquote von Verbrechen liegt die Stadt auf Platz eins.
Schlecht sieht es dagegen bei der Arbeitsplatzversorgung und bei der Beschäftigungsentwicklung aus, da liegt Leverkusen jeweils auf Platz 66. Das Gesamtergebnis im Dynamikranking: Platz 15 beim Wohnen, 39 beim Leben, 64 beim Arbeiten, drei in der Wirtschaft und 22 im Gesamten.
Leverkusen: Zufriedenstellende Ergebnisse bei Gründungen
In Sachen Nachhaltigkeit kann Leverkusen bei den High-Tech-Gründungen (Platz vier) und bei Patenten (Platz fünf) punkten. Allerdings weist die Bewertung keine guten Ergebnisse für die Versorgung mit E-Tankstellen (Rang 69) und für die Zahl der Absolventen in Mint-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) auf, dort liegt Leverkusen auf Platz 64.
Beim Entwicklungspotenzial liegt Leverkusen ökonomisch auf Platz 22, ökologisch auf Platz 55 und sozial auf Platz 15 – macht bei der Nachhaltigkeit insgesamt Platz 29.