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Amtsgericht LeverkusenZu oft ohne Führerschein – jetzt ist der Mercedes weg

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann sitzt in einem Saal des Amtsgerichts Leverkusen.

Archivbild Amtsgericht Leverkusen

Ein Manforter kümmerte sich nicht darum, dass er ohne Fahrerlaubnis gar kein Auto fahren durfte. Dem setzte das Gericht jetzt ein Ende.

Ob dem Manforter das jetzt endlich eine Lehre ist? Der Leverkusener Amtsrichter machte am Dienstagmorgen einen relativ kurzen Prozess und zog den C-Klasse-Mercedes des 30-jährigen endgültig und unwiderruflich zugunsten der Staatskasse ein.

Der Leverkusener war vor wenigen Jahren aus einer Vorstadt von Damaskus nach Deutschland geflüchtet, aber mit den deutschen Regeln im Straßenverkehr kam er offenbar zu keiner Zeit zurecht. Eine lange Liste an Straftaten lag dem Richter vor. Immer wieder hatten ihm Gerichte zwar Strafen aufgebrummt, für Alkohol am Steuer zum Beispiel oder Fahren ohne Führerschein, wenn der „Lappen“ weg war.

Üblicherweise gibt es für diese Delikte erst einmal eher Bewährungsstrafen. Doch von denen hatte der Manforter schon eine Vielzahl in der Liste. Auch die letzte Straftat bezog sich auf Fahren ohne Führerschein; sieben Monate hätte sich der Leverkusener gesetzeskonform verhalten sollen. Allerdings erwischte man ihn wieder am Steuer, diesmal auf der Landstraße in Strasserhof.

Angeklagter scherte sich nicht um frühere Verurteilungen

Selten penetrant wiederhole der Mann die Straftaten, sagte der Richter. „Das Maß ist voll“, sagt selbst sein Anwalt in der Sitzung, „wir kennen uns aus früheren Verfahren. Ich wollte ihn eigentlich gar nicht mehr verteidigen. Mit der Beschlagnahme des Autos sind wir einverstanden.“

Der Mann gab an, bei einem Subunternehmen Ikea-Möbel für Kunden zusammenzubauen, er sei gezwungen worden, mit dem Auto zu fahren, obwohl er keinen Führerschein hatte.

Der Manforter mit der frischen Frisur aus dem Barbershop nannte ein Nettogehalt von 1800 Euro. Er hatte wohl noch kurz vor der amtlichen Beschlagnahme seines Mercedes versucht, das Auto zu verkaufen, aber die Staatsgewalt war ihm zuvorgekommen: Sein Auto ist der Mann los, der Verkauf ist hinfällig.

Falls sich der Manforter noch eine Straftat zuschulden kommen lasse, werde er unweigerlich im Gefängnis sitzen, versprach ihm der Richter: „Sonst machen wir uns unglaubwürdig“.