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WiembachalleeZur Not sollen in Leverkusen Bäume besetzt werden

Lesezeit 2 Minuten
Die Wiembachallee in Opladen aus der Luft

Die Wiembachallee in Opladen ist massiv gefährdet: Für ein breiteres Bett müssten 298 Bäume fallen und könnten nur zu einem Bruchteil durch neue ersetzt werden.

Opladen Plus kämpft mit allen Mitteln um den Erhalt des Kleinods.

Für Opladen Plus gibt es nur eine Lösung: Der Schutz vor Hochwasser im Sprengel rund um die Wiembachallee muss erreicht werden, ohne die 298 Bäume zu opfern, die dort auf 430 Metern in vier Reihen stehen. Mehr Durchfluss dort soll einerseits erreicht werden, indem das Bett des Wiembachs von Inseln befreit und Gehölz unmittelbar am Ufer entfernt wird. Den Rest soll ein Rückhaltebecken auf dem früheren Pintsch-Öl-Gelände richten. Dort soll so viel Stauraum geschaffen werden, „wie maximal rechtlich möglich ist“. Weil das aber im Naturschutzgebiet liegt, hält man so ein Projekt in der Stadtverwaltung für überhaupt nicht genehmigungsfähig.

Dazu soll Beratung kommen – und eine Einschränkung für etwaige Neubauten in dem Gebiet. Anlieger sollen auf das Hochwasserrisiko hingewiesen und individuell bei der Eigenschutzlösung beraten werden. Neubauten sollen nur dann genehmigt werden, wenn bauseits ausreichend Hochwasserschutz erstellt werden kann.

Die Wiembachallee in Opladen.

Die Wiembachallee in Opladen.

Nachdem im Umweltausschuss sogar abgelehnt worden war, einen entsprechenden Antrag der Stadtteilpartei an die Technischen Betriebe Leverkusen weiterzuleiten, geht Fraktionschef Markus Pott nun andere Wege. Am Freitag berichtete er von einer Petition im Internet. Dort hätten sich in kürzester Zeit 300 Personen der Forderung angeschlossen, die Allee nicht zu opfern: www.openpetition.de/petition/online/wiembachallee-erhalten

Falls sich auch in Zukunft keine Mehrheit für den Erhalt des Opladener Kleinods findet, will man bei Opladen Plus zum letzten Mittel greifen: „Ultimativ drohen wir an, die Bäume notfalls zu besetzen.“

„Für uns ist der Preis für einen nicht einmal hinreichenden Hochwasserschutz, die Zerstörung dieses großen Kleinodes, rund 10.000 Quadratmeter innerstädtischen Waldes, eindeutig zu hoch“, legt sich Pott fest. Es gelte, die Allee, „für deren Baumwechsel von Pappel zu Buche das Geld über viele Jahre mühselig zusammengespart wurde“, zu erhalten. Pott findet es „interessant, dass auch aus den Reihen der vom Hochwasserrisiko unmittelbar betroffenen Alleeanlieger ausdrücklich der Erhalt der Bäume gewünscht wird“.

Mit Blick auf die im Spätsommer eingetretene Leverkusener Haushaltskrise findet Markus Pott: „Eine Stadt, die für Neues wohl auf Jahre hinweg kein Geld hat, darf das Gute, was sie hat, nicht einfach wegwerfen.“