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Frau S-Berg und ihre kreativen IdeenLeverkusener Bloggerin mit Öko-Bastelmaterialien

Lesezeit 4 Minuten

Simone Seidenberg alias Frau S-Berg betreibt einen Onlineshop und einen Blog.

Leverkusen – Sie bemalt Kommoden, näht Karnevalskostüme, töpfert und bastelt. Simone Seidenberg, oder auch Frau S-Berg, wie sie sich auf ihrem Blog nennt, lässt sich vom Alltag zu ihren kreativen Ideen inspirieren. „Häufig ergeben sich die Ideen aus dem alltäglichen Leben. Mein letztes Projekt war eine Picknickdecke, weil unsere alte kaputt gegangen ist und wir auf die alubeschichteten Decken verzichten wollten“, erklärt die Bloggerin.

Ihren Blog pflegt Seidenberg seit 2013. Damals war sie in Elternzeit, dachte darüber nach, was sie in dieser Zeit machen könnte und beschloss ihre Bastelideen auch anderen zugänglich zu machen – der Blog „Frau S-Berg“ entstand. 2020 kam die Corona-Pandemie und wieder hatte Seidenberg Zeit zum Nachdenken. Zudem schloss in Opladen der Bastelladen Hobbytreff – für Seidenberg war es ein idealer Zeitpunkt einen Onlineshop für nachhaltige Bastelmaterialien zu gründen, kombiniert mit ihrem Blog.

„Ich habe schon länger damit geliebäugelt beruflich etwas zum Thema Kreativität zu machen“, erzählt sie. Den Shop betreibt sie nebenberuflich, eigentlich arbeitet Seidenberg als Bundesreferentin für einen Jugendverband.

„Kreative-Alternative“ heißt der Online-Handel, wo Frau S-Berg unter anderem Farben, Glitzer, Pappe und Papier verkauft – größtenteils nachhaltige und ökologische Produkte. Nachhaltigkeit sei ein Herzensthema für sie, erklärt Seidenberg. „Spätestens seitdem ich Kinder habe, mache ich mir Gedanken über die Zukunft und wir sind eine sehr naturverbundene Familie“, sagt die Opladenerin. Für viele Lebensbereiche gibt es mittlerweile nachhaltigere Alternativen, angefangen bei Kleidung und Lebensmitteln bis hin zum selbst-gemachten Öko-Putzmittel. Ökologisch sinnvolle und nachhaltige Bastelmaterialien sah Seidenberg jedoch unterrepräsentiert.

Produkte aus Deutschland

Viele der Produkte beziehe sie direkt vom Hersteller, überwiegend werden die Sachen in Deutschland produziert. „Ich lege Wert darauf, dass die Firmensitze in Deutschland sind, damit auch die Gewerbesteuer in Deutschland abgeführt wird. Das soll einen kleinen Gegenpol zu großen Versandriesen bilden“, erklärt Seidenberg. Nicht alle Bastelprodukte seien einfach durch eine ökologischere Alternative zu ersetzen.

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Besonders Glitzer gilt schon seit längerem als Umweltsünde und das nicht nur beim Basteln, auch auf Musik-Festivals und Konzerten wird häufig nicht am Glitzer gespart. In der Regel wird Glitzer aus Aluminium oder einer Mischung aus Kunststoffen hergestellt. Die winzigen Glitzerpartikel gelangen schnell in die Natur oder ins Abwasser, wo sie nicht abgebaut werden können. Für Seidenberg war es das erste Produkt, bei dem sie sich auf die Suche nach einer nachhaltigeren Alternative machte.

Kosmetischer Glitzer

Fündig wurde sie bei „Birkenspanner“, ein Start-up, das von zwei jungen Kölnern gegründet wurde und umweltverträgliche Outdoor- und Festivalprodukte anbietet – unter anderem kosmetischen Glitzer, der sich auch zum Basteln eignet.

Auch beim Verpackungsmaterial für die bestellten Produkte achtet Seidenberg auf Nachhaltigkeit. „Ich benutze ausschließlich bereits benutztes Verpackungsmaterial und habe bisher noch nichts neu kaufen müssen“, erklärt sie. „Beim Aufbau des Onlineshops war es eine spannende Reise bei allen Aspekten zu schauen, wie sie grüner gestaltet werden können“, sagt Seidenberg.

Kommen die Bestellungen aus Opladen oder angrenzenden Stadtteilen, liefert sie die Ware mit dem E-Bike aus. „Eigentlich ist es mein Begehr die Sachen nicht quer durch Deutschland zu schicken, deswegen nenne ich es auch gerne den lokalen Onlineshop“, erklärt sie. Dass die umweltfreundliche Alternative oft mit höheren Kosten verbunden ist, weiß Seidenberg. „Wenn einem die Mittel fehlen, kann man sich keinen Glitzer für acht Euro leisten“, stellt sie fest. Trotzdem ist sie davon überzeugt, dass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas verändern kann. „Ich bin eine große Verfechterin davon, kleine Schritte zu gehen.“

Produkte lange nutzen

„Das Thema Nachhaltigkeit wird nach vorne gebracht, indem viele Menschen kleine Veränderungen bewirken“, findet sie. In ihrer Familie achte sie darauf, dass Produkte möglichst lange benutzt werden und Kleidung gebraucht gekauft wird. Zudem sei ihr ein positives Vorleben gegenüber ihren Kindern wichtig und die Vermittlung des Gedankens, dass man nicht immer alles haben muss, um glücklich zu sein.