„Wenn Leverkusen Deutscher Meister wird, fahre ich in der nächsten Saison zu jedem Auswärtsspiel mit dem Fahrrad“ hatte der Schlebuscher versprochen.
Fan startet SpendenaktionLeverkusener steht vor erster großer Radtour zum Auswärtsspiel
Die kürzeste Tour hat Frank Müller bereits hinter sich gebracht: Mit 75 Kilometern zum ersten Spieltag nach Mönchengladbach. Die dreistündige Fahrt war gerade richtig, um sich für das aufzuwärmen, was in den kommenden Wochen ansteht. Denn Müller hat ambitionierte Pläne: „Wenn Leverkusen Deutscher Meister wird, fahre ich in der nächsten Saison zu jedem Auswärtsspiel mit dem Fahrrad“, hatte der Schlebuscher versprochen. Und ist weiter wild entschlossen.
Reitplatzdach für Pferdetherapie
Dass die Fahrten auch einem guten Zweck dienen sollen, hatte Müller von Beginn an im Blick. Jetzt gibt es ein konkretes Spendenprojekt: Das Schlebuscher Haus Nazareth braucht eine Reitplatzüberdachung. Die Einrichtung der Stiftung „Die Gute Hand“ betreut Kinder und Jugendliche mit komplexen emotionalen und psychischen Förderbedarfen. Fester Bestandteil davon ist therapeutisches Reiten und die Pflege und Versorgung der vier Therapiepferde.
Nordkurve als erster Sponsor
„Leider zählt man in Leverkusen jeden Monat mindestens 13 Regentage. Deswegen planen wir als neues Projekt eine Überdachung des Reitplatzes, um das für die emotionale Stabilisierung der Kinder und Jugendlichen wichtige Angebot mit den Pferden wetterunabhängig umsetzen zu können“, erklärt Alexandra Reinhardt von der Stiftung. Als ein Sponsor hat sich bereits die „Nordkurve karitativ“ gemeldet, die Organisation der Fanvereinigung Nordkurve 12 zahlt für jeden von Müller gefahrenen Kilometer 50 Cent für das Projekt. Auch die Sparkasse Leverkusen beteiligt sich, sowie private Unterstützer. Verfolgen kann man Müllers Tour auf seinem Instagram-Kanal „Frank_faehrt_auswaerts“.
Start in der Nacht
Den gesamten Sommer über hat er für die Touren trainiert und gehofft, dass die weiten Fahrten nicht im Winter stattfinden. Die Hoffnungen wurden jedoch nicht erfüllt. So geht es beispielsweise Ende November nach Berlin und im Dezember nach Augsburg. Müller würde gerne alle Touren am Stück fahren, in den Wintermonaten werden die Touren aber voraussichtlich durch mindestens eine Pause unterbrochen. Dunkelheit, Nässe, Kälte – bei aller Ambition stehe die Sicherheit doch an erster Stelle. Das wurde auch noch einmal deutlich, als Müllers auf dem Weg nach Mönchengladbach stürzte und nur dank seines Helmes wohlauf dort ankam. „Sicherheit hat oberste Priorität. Lieber etwas langsamer, später ankommen und gegebenenfalls mal eine Halbzeit verpassen, als in Übereifer stürzen“, sagt Müller. „Trotz des Risikos freue ich mich auch auf die Nachtfahrten. Sie werden aufregend und schön sein.“
Nun steht er vor seiner ersten Nachtfahrt: Am Freitag um 23 Uhr geht es los. Immer den Rhein hinunter bis nach Sinsheim. Anpfiff der Partie bei der TSG Hoffenheim ist um 15.30 Uhr. Müller hofft, dann pünktlich und wohlauf auf der Tribüne zu sitzen und einen Sieg seiner Werkself zu sehen. Nach Hause geht es dann aber mit dem Auto seiner Partnerin, die ihn bei Tagfahrten auf dem Rad und bei Nachtfahrten im Auto begleitet.