Über Umwege nach LeverkusenHistorische Briefe von Carl Leverkus neu im Stadtarchiv
Leverkusen – Das Stadtarchiv Leverkusen hat zwei neue bedeutsame Schriftstücke in seinem Bestand. Amtsapothekerin Annette Junker hat zwei Briefe von Carl Leverkus, dem Chemieunternehmer, Gründer der Ultramarin-Farbenfabrik und Namensgeber der Stadt Leverkusen, an Archivleiter Julius Leonhard übergeben. Diese werden nun in die Bestände des Archivs zur Familie und Firma Leverkus eingegliedert, schreibt die Stadtverwaltung.
Bei den Briefen von 1847 und 1848 handelt es sich um Anschreiben von Carl Leverkus an die Firma „Chr. Goebel & Söhne“ in Epterode, Hessen. Darin reklamiert der Apotheker gelieferte Rührstäbe und Tiegel, die beschädigt waren. Leverkus hatte 1834 in Wermelskirchen die erste Fabrik zur Herstellung künstlichen Ultramarinblaus gegründet.
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1860 erwarb er die Flächen auf dem Kahlberg in Wiesdorf, und konnte so die Produktion an die verkehrlich besser erschlossene Rheinschiene verlagern. Die Briefe stammen laut Stadtverwaltung aus dem Privatbesitz von Annette Junker, die über einen gemeinsamen Urahn aus dem 17. Jahrhundert in direkter verwandtschaftlicher Beziehung zu Leverkus steht.
Stücke kamen über Umwege
„Die Original-Unterschrift von Carl Leverkus wird hier sichtbar. Außerdem zeigen die Briefe das Handeln und den Umgang des Unternehmers mit Reklamationen von fehlerhaftem Material“, erklärt Julius Leonhard und betont den Wert als historische Quellen. Seine Verbindungen in das über 200 Kilometer entfernte Epterode ließen auch spannende wirtschaftshistorische Fragen wie „Warum er trotz der großen Entfernung ausgerechnet dort bestellt hat?“ zu, so Leonhard.
Die historischen Schriftstücke kamen auf Umwegen zu Annette Junker. „Sie stammten ursprünglich aus einem Nachlass, wurden dann vom ehemaligen Leiter des Wermelskirchener Geschichtsvereins an meine Schwester weitergegeben und sie schenkte sie mir“, sagt Junker. „Ich denke im Stadtarchiv Leverkusen sind sie nun hervorragend aufgehoben und gehören auch hierhin.“