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Programm40. Leverkusener Jazztage mit bewährten Kräften und bunten Einsprengseln

Lesezeit 3 Minuten

Samy Deluxe 

Leverkusen – Fabian Stiens sagte bescheiden: „Ich sehe mich nur als jemand, der ein Teil der Geschichte dieses Festivals ist. Ich würde heute nicht hier sitzen, wenn es meine vielen verdienten Vorgänger nicht gegeben hätte“, sagte der Veranstalter der Leverkusener Jazztage, kurz bevor er das Programm des diesjährigen – des 40. – Festivals präsentierte. Wolfgang Orth, Erhard Schoofs, Eckhard Meszelinsky und viele andere hätten über Jahrzehnte hinweg das Gesicht der Jazztage geprägt, sagte Stiens.

Seit nunmehr drei Jahren ist er, der Betreiber des Scala-Clubs in Opladen, am Zug. Auch wenn er nur der jüngste Protagonist in einer Reihe von vielen ist, prägt Stiens das international bekannte Festival deutlich.

Sein Programm zielt ab auf ein Zusammenspiel klassischer Jazzkünstler auf der einen und populärer Grenzgänger auf der anderen Seite. Grenzgänger im Sinne von Künstlern, die andere Genres – Pop, Reggae, Rap – bedienen. Sie ziehen ein anderes, ein meist jüngeres und weniger dem Jazz-Bildungsbürgertum verbundenes Publikum an. So sichern sie dank ihrer Popularität nicht nur rein finanziell das Überleben dieses Festivals, sondern führen vielleicht auch den einen oder anderen Besucher an den Jazz heran, der immer noch den Kern des Konzertreigens ausmacht. Diesmal sind unter anderem Musiker wie den Yellowjackets dabei (am 9. November gemeinsam mit der WDR-Big Band), der 75-jährige Weltklasse-Drummer Billy Cobham (11. November), die Jazz-Supergroup 4 Wheel Drive mit Nils Landgren, Michael Wollny und Wolfgang Haffner (12. November) und natürlich Klaus Doldinger und seine Band Passport (13. November).

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Aber es sind über diese Jazztage-Stammgäste und etablierten Genrekräfte hinaus eben andere Künstler, die den speziellen Reiz des Festivals ausmachen könnten.

Der deutsche Reggaesänger Gentleman zum Beispiel, dem es als einem der wenigen europäischen und fernab des Reggae-Kosmos aufgewachsenen Künstlern gelang, sogar im Epizentrum dieser Musikart, Jamaika, großen Erfolg zu haben. Er ist am 17. November zu Gast.

Samy Deluxe auch dabei

Samy Deluxe, der vielen als bester deutscher Rapper gilt, wird mit seinem Akustikprojekt „SaMTV Deluxe Unplugged“ im Forum Station machen (10. November). Auch die Band Element Of Crime kommt, die um Frontmann Sven Regener – gleichzeitig ein erfolgreicher Autor („Herr Lehmann“, „Neue Vahr Süd“) – seit knapp 30 Jahren Alternative-Pop auf hohem textlichen wie musikalischen Niveau macht (15. November).

Anlässlich der Tatsache, dass es sich um die 40. Jazztage handelt und damit um ein zumindest kleines Jubiläum, kommen noch ein paar Konzerte hinzu: Der Gitarrist Al Di Meola wird gleich zweimal im Erholungshaus auftreten (17. und 18. November). Im Mai 2020 finden im Forum Sonderkonzerte außer der Reihe statt: Am 7. Mai spielt die niederländische Saxofonistin Candy Dulfer im Terrassensaal.

Am 8. Mai folgt der britische Jungstar Jamie Cullum, der bereits 2013 mit einem mitreißendenden Auftritt die Jazztage auf links zu drehen vermochte. Ein weiteres Konzert mit bislang unbekanntem Künstler ist zudem für den 6. Mai geplant. Wer noch ein wenig weiter schauen möchte, der kann sich den 6. November 2020 vormerken: An diesem Tag tritt Gregory Porter auf – als bislang erster bestätigter Künstler der 41. Leverkusener Jazztage.

Die Eintrittskarten zu sämtlichen Konzerten der 40. Leverkusener Jazztage im kommenden November sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie über die Internetseite des Festivals erhältlich. Inhaber der EVL-Card bekommen auf alle Tickets 20 Prozent Ermäßigung. Neben dem Forum finden Konzerte während der Jazztage auch in kleineren Sälen und in Kneipen statt, im Opladener Scala, Uhlandstraße, im Wiesdorfer „Topos“, Hauptstraße 134, im Freundethaler Sensenhammer, Freudenthal 68, sowie im Irish Pub „Notenschlüssel“, Friedrich-Ebert-Straße 122.

www.leverkusener-jazztage.de

Veranstalter Fabian Stiens