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Leverkusener KlimaprojektSo sollen Schulhöfe im Sommer cooler werden

Lesezeit 3 Minuten
Silke Thyssen, Leiterin Planung und Bauausführung im Fachbereich Stadtgrün, stellt den neu gestalteten Schulhof am Lise-Meitner-Gymnasium vor

Silke Thyssen, Leiterin Planung und Bauausführung im Fachbereich Stadtgrün, stellt den neu gestalteten Schulhof am Lise-Meitner-Gymnasium vor.

Zunächst einmal zwei Schulhöfe werden entsiegelt und begrünt.

Natürlich soll es auch besser aussehen mit den sieben neuen Bäumen, vor allem aber geht es darum, dass diese Bäume im Sommer Schatten spenden und vielleicht auch Schutz vor Regen, unterm Strich also die Aufenthaltsqualität steigt. Der Schulhof des Lise-Meitner-Gymnasiums in Wiesdorf könnte damit für Leverkusen ein Pilotprojekt werden – wenn denn andere Schulhöfe seinem Vorbild folgen und klimafreundlich umgestaltet werden. Bis jetzt ist nur sicher, dass der zurzeit im Umbau befindliche Schulhof der Grundschule Herderstraße in Quettingen dem Beispiel folgt.

Wobei das mit dem Entsiegeln und Begrünen von Asphalt- oder Betonflächen leichter gesagt ist als getan. Das weiß vor allem Silke Thyssen, stellvertretende Leiterin des städtischen Fachbereichs Stadtgrün und verantwortlich für Planung und Bauausführung. Schließlich müssen pro Schülerin und Schüler fünf Quadratmeter Schulhof vorgehalten werden, damit sind die grünen Expansionsflächen arg eingegrenzt.

Im Fall Lise-Meitner-Gymnasium hat es ganz gut geklappt. In der „blattlosen Zeit“, in der solche Pflanzaktionen zulässig und auch erfolgversprechend sind, wurden dort 900 der 4.000 Quadratmeter Innenhof umgestaltet, indem mehrere 25 Quadratmeter große Plattenbereiche aus der Betonfläche herausgebrochen und in Pflanzbeete umgestaltet wurden.

Schatten im Sommer, Farbe im Herbst

Sieben Weiß-Eschen der Sorte „Autumn Purple“ wurden gepflanzt, so benannt wegen ihrer auffällig purpurroten Herbstfärbung. Auch wenn es ein paar Jahre dauern wird, bis sie des Sommers zu wirklichen Schattenspendern werden: Ein Anfang ist damit gemacht. Und unter mehreren der Bäume werden noch Holzdecken gebaut, die geschützte Sitzplätze unter der Baumkrone bieten sollen.

Damit nicht genug. Der vorhandene kleine Schulgarten wird in einem zweiten, jetzt noch ausstehenden Bauabschnitt auf Wunsch der Schule um einen neuen, sonnigen Gemüsegarten auf rund das Doppelte erweitert. Die zahlreichen Müllcontainer, die dem Schulhof bisher eine blaue und graue Note geben, sollen an der östlichen Zufahrt des Geländes hinter einer begrünten Einzäunung verschwinden.

Für ein besseres Pausenklima

455.000 Euro wird die Umgestaltung dieses Schulhofes am Ende kosten, wovon 245.000 Euro aus einem EU-Projekt zur Steigerung der Klimaresilienz auf Umweg über das Land Nordrhein-Westfalen und dessen Programm „Coole Räume“ als Zuschuss den städtischen Haushalt entlasten. Für die übrigen „Extras“ muss die Stadt selbst aufkommen.

Schulleiter Stefan Thielen gibt sich beglückt und freut sich über die Umgestaltung des Schulhofs. „Die Bäume verschönern den Hof und schaffen angenehm schattige Plätze. Ich bin sicher, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler dort sehr gerne aufhalten werden“, sagt er. „Insgesamt hat unser Außengelände dadurch eine wichtige Aufwertung erfahren.“

Auch der bisher enorm triste, zwei Hektar große Pausenhof der Gemeinschaftsgrundschule Herderstraße in Quettingen soll eine solche Aufwertung erfahren. Die Grünflächen am Rande sollen verbessert, die Zaunanlage mit Kletterpflanzen begrünt werden. Unter dem einzigen größeren Baum wird ein größeres Holzdeck für den Aufenthalt erstellt. Auf vier Baumbeeten sollen vier Hopfenbuchen gepflanzt werden, zwei Hochbeete sollen den Anfang eines Schulgartens darstellen. Zu den 98.000 Euro an Fördermitteln will die Stadt Leverkusen aus ihrem Haushalt weitere 128.000 Euro in diese Verschönerung investieren.

In den angestrebten Genuss solcher Verbesserungen werden andere Leverkusener Schulen leider nicht kommen, da die Geldmittel eben begrenzt sind. So gehen die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Rheindorf und die Schule Kerschensteiner Straße, für die ebenfalls Fördermittel für einen „coolen Schulhof“ beantragt worden sind, leer aus.