Leverkusener KonzernWarum Covestro sich Bio-Kohlensäure besorgt
Leverkusen – Kohlensäure wird langsam knapp; Mineralwasser-Hersteller fürchten einen beispiellosen Mangel. Er resultiert daraus, dass weniger Kunstdünger produziert wird. Dabei fällt Kohlensäure als Nebenprodukt an.
Bei Covestro geht man einen anderen Weg und setzt auf biogenes Kohlendioxid – der Hersteller SOL kann es liefern. Gerade habe man mit dem Unternehmen aus Burgbrohl einen Rahmenvertrag geschlossen, heißt es beim Kunststoff-Konzern. Das verflüssigte Gas wird nach Leverkusen, Dormagen und Uerdingen geliefert.
Dort wird das biogene Gas zur Herstellung der Massenprodukte MDI (Methylen-Diphenyldiisocyanat) und Polycarbonat eingesetzt. Noch in diesem Jahr soll SOL bis zu 1000 Tonnen biogenes CO₂ liefern. 2023 soll es wesentlich mehr werden. Vorteil für Covestro: Das Unternehmen spart dadurch die gleiche Menge CO₂ aus fossilen Quellen an den Niederrhein-Standorten ein.
Ziel: 100 Prozent erneuerbare Rohstoffe
„Wir wollen wir unsere Rohstoffbasis zu 100 Prozent auf erneuerbare Quellen umstellen“, erinnert Daniel Koch, Leiter der NRW-Werke, an ein wichtiges Covestro-Ziel. Für den Lieferanten habe die Umstellung ebenfalls Vorteile, sagt Falko Probst, Vertriebsleiter bei SOL Kohlensäure. Nachhaltigere CO₂-Quellen erhöhten die Versorgungssicherheit, „wir werden unabhängig von fossilen Rohstoffen und senken gleichzeitig unseren ökologischen Fußabdruck“.
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SOL bezieht seinen Rohstoff zum Beispiel aus Bioethanol- und Biogasanlagen. Dort falle bei der Behandlung unterschiedlicher Biomassen, etwa pflanzlicher Reststoffe, Kohlendioxid als Nebenprodukt an. SOL trennt es ab, reinigt es und stellte es dann der Covestro-Produktion zur Verfügung. Mit der nachhaltigen Kohlensäure komme Covestro auf dem Weg voran, seine Kunden mit mehr Produkten aus erneuerbaren Rohstoffen beliefern, heißt es beim Kunststoff-Konzern. (tk)