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Lebensgeschichten aufgezeichnetLeverkusener Künstlerin will mit Buch Frauen Mut machen

Lesezeit 2 Minuten
Elena Büchel steht an ihrem Schreibtisch.

Elena Büchel hat elf Geschichten von Frauen gesammelt, darunter von vier Leverkusenerinnen, die Mut machen sollen.

Die Leverkusener Künstlerin Elena Büchel hat ein Buch über Frauen herausgebracht.

Es geht um Krebserkrankungen, um Einwanderung, Auswanderung und biografische Familiengeschichten: Die Leverkusener Künstlerin Elena Büchel hat ein Buch herausgebracht. „Wenn der Mut die Angst überwindet“ heißt es und ist im Rediroma-Selbstverlag erschienen. „Es sind Geschichten aus dem Leben, von Frauen erzählt, die wie du und ich sind“, schreibt Büchel im Vorwort. Es seien unscheinbare Menschen – und gleichzeitig besonders, weil sie sich trauten, ihre Stimme zu erheben und ihre persönliche Geschichte zu erzählen. „Ich habe nach Frauen gesucht, die trotz aller Herausforderungen im Leben nicht daran zerbrochen sind. Frauen, die keine einfache Kindheit hatten. Frauen, die Krisen überwunden haben“, sagt Büchel.

Ziel des Buches sei es, zu zeigen, dass „wir alle eine große Liebeskraft in uns tragen, Kraft und schöpferische Energie, die imstande ist, Veränderungen zu bewirken.“

Büchel hat selbst viel durchgemacht

Büchel weiß, wovon sie spricht. Sie kam 1994 aus der Ukraine nach Deutschland. Sie war 24, hatte nur einen Koffer mit ein paar warmen Sachen dabei und ihre vierjährige Tochter an der Hand. Ihr Vater sei ein Künstler, ein Freigeist gewesen, nicht systemkonform. Das kam nicht gut an, er musste eine zeitlang ins Gefängnis.

Büchel lebte bis zum Erwachsenenalter mit ihren Eltern in Tschernihiw, ihr Ehemann zog irgendwann bei ihr ein. Dann wurde sie schwanger – mit ihrer Tochter. „Sie war von niemandem gewollt, außer mir.“ Der Vater machte sich aus dem Staub und habe sich eine neue Identität zugelegt, erzählt Büchel. Um sicherzugehen, nicht mit finanziellen Forderungen behelligt zu werden. Irgendwann ließen sie sich scheiden. Dann wurde ihre Tochter krank, es fehlten Medikamente. „Ich war verzweifelt, ich litt“, schreibt Elena Büchel in ihrem Buch.

Und dann fasste sie neuen Mut: Sie suchte per Zeitungsannonce einen neuen Mann. Er wohnte in Deutschland und kannte die Wahrheit über sie und ihre kranke Tochter. Sie heirateten dennoch, Elena Büchel fing 1994 ein neues Leben in Deutschland an. „Ich hatte Sehnsucht nach Freiheit, nach einem selbstbestimmten Leben und suchte nach Liebe“, offenbart die 51-Jährige schonungslos offen in ihrem Buch. Wie sie in Leverkusen Fuß fasste und sich als Künstlerin etablierte, auch davon handelt ihre Erzählung.

Weitere Geschichten zeigen die Lebenswege von Shila und Britta auf, von Sabine und Katja. Insgesamt elf ganz unterschiedliche Storys hat Elena Büchel gesammelt, darunter auch vier von Frauen aus Leverkusen.