Werke von Odo Rumpf und Kurt ArentzSensenhammer in Leverkusen ehrt verdiente Mitarbeiterin

Lesezeit 3 Minuten
Metall-Saurier auf Baumstamm.

Ein Dinosaurier von Odo Rumpf wurde mit dessen Hilfe von Jugendlichen mit Flügeln aus Sensen ausgestattet.

Waltraut Seifert erhält den Ehrenamtspreis des Industriemuseums Freudenthaler Sensenhammer.

Zwei große lokale Künstler waren beim Sommerfest des Fördervereins Freudenthaler Sensenhammer zugegen, wenn auch nicht persönlich, sondern durch ihre Kunst.

Die kleine Skulptur des berühmten Bildhauers Kurt Arentz hält Waltraut Seifert stolz in den Händen. Sie stellt – wie sollte es anders sein – einen Schmied bei der Arbeit dar. „Es gibt eine Charge dieser Skulpturen, die Herr Arentz uns gestiftet hat“, erklärt Jürgen Bandsom, Leiter des Industriemuseums Freudenthaler Sensenhammer. Vergeben werden die zertifizierten Originale in unregelmäßigen Abständen an besonders verdiente ehrenamtliche Mitarbeiter. Wie viele der Kunstwerke des 2014 verstorbenen Bildhauers noch vorrätig sind, verrät Bandsom nicht. Seit Sonntag ist es auf jeden Fall eine weniger: Der diesjährige Ehrenamtspreis geht an „Seifi“, wie die 69-Jährige im Schlebuscher Museum nur genannt wird.

Zwei Menschen auf einer Bühne

Waltraud Seifert bekommt Ehrenamtspreis des Freudenthaler Sensenhammers von Jürgen Bandsom

Waltraut Seiferts Stammplatz ist die Kasse am Museumseingang, wo sie vor sieben Jahren ihr Ehrenamt begonnen hat. „Aber sie gibt eigentlich überall Gas, wo Not am Mann ist“, sagt Bandsom. Und das sei in einem größtenteils ehrenamtlichen geführten Betrieb eigentlich immer irgendwo der Fall. „Sie ist so eine, die sofort sieht, wo es klemmt und einfach einpackt.“ Und die das Herz auf der Zunge trägt und damit auch zur Stimmung im Team maßgeblich beiträgt.

Jetzt muss ich aber los, ein paar Gläser spülen.
Gisela Seifert, Ehrenamtspreisträgerin

Bestimmt drei bis vier Tage die Woche verbringe Seifert im Sensenhammer. „Wenn es einem gut geht, sollte man einfach was zurückgeben“, sagt die Rentnerin. „Und außerdem macht es mir viel Freude.“ Und so beendet sie ihre kurze Dankesrede mit den Worten: „Jetzt muss ich aber los, ein paar Gläser spülen!“ So ist sie, die Seifi, sagen die lachenden Gäste.

Odo-Rumpf-Dinosaurier zu Ehren von Gisela Schäpperclaus

Das zweite wichtige Kunstwerk des Tages thront auf einem gewaltigen Baumstamm. Es ist ein Dinosaurier von Odo Rumpf, den Jugendliche unter der Anleitung des Kölner Künstlers mit Flügeln aus alten Sensenklingen ausgestattet haben.

Zustande gekommen ist die Kooperation durch Gisela Schäperclaus. Die langjährige Fördervereinsvorsitzende und engagierte Kämpferin für den Sensenhammer war 2022 gestorben. Bei ihrer Beerdigung wurde anstelle von Blumen um Spenden für den Sensenhammer gebeten. „Wir wollten nicht, dass das Geld im allgemeinen Etat untergeht“, erklärt Bandsom. „Wir wollten etwas machen, woran die Gisela Spaß gehabt hätte.“ Und Odo Rumpf habe sie immer verehrt.

Nun wacht also ein geflügelter Dinosaurier über ihren Sensenhammer. Und das mit Erfolg: In den vergangenen Jahren konnte die Mitgliederzahl im Förderverein von 140 auf 230 gesteigert werden, freut sich Bandsom. Darunter seien auch einige Jüngere, wozu nicht zuletzt Schmiedeaktionen wie die mit Odo Rumpf beitragen würden. „Die jungen Leute wollen keine Sensen mehr schmieden, die wollen etwas Cooles machen“, sagt Bandsom. Und dass der Dino sogar Feuer speien kann, ist natürlich äußerst cool.

Nachtmodus
KStA abonnieren