Vor zwölf Jahren gründete Manfred Urbschat die Stiftung „proNKids“. Urbschat will Jungen und Mädchen die Natur näherbringen.
Linde, Feldahorn, KastanieStiftung geht mit Leverkusener Kitas auf Entdeckungstour
Wie sehen die Früchte einer Linde aus? Zu welchem Baum gehört das handförmige Blatt mit mehreren einzelnen Blättchen? Diesen Fragen gingen Claudia Brehl und Manfred Urbschat mit acht Kindern der städtischen Kita in Rheindorf auf den Grund.
„Auf dem Spielplatz hab ich schon mal so ein Blatt gesehen. Das ist eine Kastanie“, rief ein Mädchen und rannte auf den großen Kastanienbaum im Hof zu. Die anderen Kinder folgten ihr und fingen direkt an, kleinere Kastanienfrüchte und -samen zu sammeln.
Kindern unsere Natur zeigen und sie zum Entdecken inspirieren – das hat sich Manfred Urbschat mit seiner Stiftung „proNKids“ des Umweltbildungszentrums „NaturGut Ophoven“ vor zwölf Jahren vorgenommen. Unter dem Dach der Nabu-Stiftung „Naturerbe NRW“ hat der ehemalige Biologielehrer ein Konzept zur umweltpädagogischen Weiterbildung von Kitas in ganz Leverkusen entwickelt.
„Es geht nicht darum, alle Pflanzen zu kennen. Erzieherinnen und Erzieher sollten aber geschult sein, die Kinder mit der Umwelt vertraut zu machen“, sagte Claudia Brehl vom „NaturGut Ophoven“. Während zu Beginn noch Kitagruppen nach Ophoven kamen und dort auf Waldentdeckungstour gingen, hat die Stiftung inzwischen umgestellt und kommt persönlich bei den Kitas vorbei.
„proNKids“: Begegnungen mit Tieren und Pflanzen
Eigentlich wollte Manfred Urbschat zudem mit dem zehnjährigen Bestehen auf seine Stiftung aufmerksam machen. Die Corona-Pandemie hat das um zwei Jahre verzögert, weshalb er das nun nachholen möchte. Im Vordergrund steht vor allem der Besuch von naturfernen Stadtteilen Leverkusens.
„Kinder kennen kaum mehr den Geschmack frisch geernteter Äpfel oder Birnen und meinen, dass Milch aus dem Kühlregal stammt. Deshalb wollen wir elementare Erfahrungen und Begegnungen mit Tieren und Pflanzen fördern“, sagte Urbschat. Bisher erreichte seine Stiftung mehr als 30 Kitas im gesamten Stadtgebiet.
Nachdem sie die Blätter und Früchte von Linde, Feldahorn und Kastanienbaum kennen lernen durften, bastelten die Kinder zusammen mit ihren Erzieherinnen noch grün-gelbe „Baumkronen“. Die kleinen Baumköniginnen und Baumkönige klebten darauf die Lieblingsblätter- und -früchte, die sie gesammelt hatten. Damit, so Urbschat, können sie ihren Freundinnen und Freunden dann auch davon erzählen, was sie heute über die Natur gelernt haben.