Leverkusens Baudezernentin in der KritikAmtsleiter wollen Andrea Deppe behalten
Leverkusen – Dass der Baudezernentin eine zweite Amtszeit gewährt wird, ist nicht sehr wahrscheinlich. Die Arbeit von Andrea Deppe wird bei vielen Ratspolitikern kritisch gesehen. Und sie haben das Mandat für eine Wiederwahl. Im März wird entschieden, ob es nach sieben Jahren weitergeht oder ob sich die Baudezernentin und studierte Architektin anderswo eine Stelle suchen muss.
In dieser für Deppe kritischen Situation bekommt sie deutliche Unterstützung aus dem eigenen Haus: Am Montag verschickte Wolfgang Herwig, der als Chef der Technischen Betriebe Leverkusen Deppe untersteht, einen „Offenen Brief“ an sämtliche Ratsmitglieder sowie die sachkundigen Bürger im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen. Er trägt neben der des TBL-Vorstands neun weitere Unterschriften: Sämtliche Fachbereichsleiter aus Deppes Baudezernat stellen sich hinter ihre Vorgesetzte, außerdem Deppes Büroleiterin Sabine Heymann, der Mobilitätsbeauftragte Christian Syring sowie Feuerwehr-Chef Hermann Greven. Kurzum: alle, die unmittelbar mit Andrea Deppe zu tun haben.
Es ist das erste Mal
Die Unterstützer bezeichnen es selbst als „ungewöhnlich“, dass sie sich zu der umstrittenen Personalie öffentlich äußern, und das sei auch „das erste Mal“. Aber weil Deppes Wiederwahl von vielen Politikern „ernsthaft in Frage gestellt“ werde, sei es nunmehr angebracht, den Standpunkt der engsten Mitarbeitenden offen zu vertreten, damit die Politiker ihn bei ihrer Entscheidung berücksichtigen könnten.
Sodann bescheinigen die Leitenden Mitarbeiter der Baudezernentin gute Arbeit unter schwierigen Bedingungen. Das mit Abstand größte Dezernat der Stadtverwaltung, dem mit 884 nahezu die Hälfte aller Beschäftigten im Rathaus zugeordnet sind, habe seit Deppes Amtsantritt im Frühjahr 2013 ein enormes Programm schon umgesetzt. Genannt werden als Beispiele die Busbahnhöfe in Wiesdorf und Opladen, diverse Schulsanierungen, die neue Feuerwache an der Edith-Weyde-Straße, das Mobilitätskonzept für die ganze Stadt und das Verkehrskonzept in Hitdorf.
Dazu kämen weitere Projekte, die gerade in entscheidenden Planungs- und Finanzierungsphasen seien und deshalb „eine kontinuierliche Weiterbearbeitung unter Leitung der Baudezernentin erfordern“. Auch dafür nennen Andrea Deppes Abteilungsleiter einige Beispiele. Dass – etwa beim Busbahnhof Wiesdorf und der neuen Wache, deren Bau freilich von der Stadt nur begleitet wurde – nicht alles rund lief und sich die Kritik an der Dezernentin entzündete, erwähnen die Unterstützer auch. So etwas aber gehöre zu einem „fachlich-konstruktiven Austausch“, und in der Regel seien am Ende gute Lösungen herausgekommen.
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Besonders gelobt wird der Führungsstil von Andrea Deppe. Die Dezernentin habe mit ihrer „verbindlichen und sachorientierten Mitarbeiterführung“ aus ihren Fachbereichsleitern „ein Team geformt“, das sich für das weiterhin große Aufgabenprogramm gerüstet fühlt: City C, Wiesdorfs Entwicklung insgesamt, Verkehrswende, das arg befrachtete Leitbild Grün.