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Leverkusens erstes HospizVerein hat 20 Jahre lang für den Traum gespart

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Peter Cramer (l.) und Nicole Steinfeld (r.) übergeben 50 000 Euro an Christoph Meyer zu Berstenhorst und das Team des Pallilev.

Leverkusen – Es ist die größte Einzelspende in der Geschichte von Leverkusens erstem stationären Hospiz Pallilev – und sie hat eine lange Vorgeschichte. Seit 23 Jahren gibt es den Verein „Hospiz Leverkusen“, der ambulante Sterbebegleitung anbietet. „Es war von Anfang an unser Anliegen, stationäre Hospizbetten in Leverkusen zu bekommen“, erklärt Nicole Steinfeld, stellvertretende Vorsitzende des Hospizvereins. „Ursprünglich sollten das in einem Altenheim entstehen, das hat aber leider nicht geklappt – oder heute würde ich sagen: Zum Glück nicht.“ Denn so konnte die Spendengelder, die mehr als 20 Jahre auf einem speziellen Konto für eben diesen Zweck gesammelt wurden, nun an das Pallilev übergeben werden: 50 000 Euro.

Künstler gestaltet Fenster

Insbesondere soll der „Raum der Stille“ damit ausgestattet werden. Hier sollen die Bewohner und Angehörigen Ruhe finden und Abschied nehmen können. Der Raum hat spezielle, in Blau- und Grüntönen gehalten Fenster, die von dem Künstler Thomas Jessen gestaltet wurden.

Die Fenster im „Raum der Stille“ sind von Künstler Thomas Jessen gestaltet worden.

„Dieser Raum ist uns ein besonderes Anliegen“, betont Peter Cramer, 1. Vorsitzender des Hospizvereins. Hier können Angehörige von Verstorbenen auch Jahre später noch hinkommen, in dem Erinnerungsbuch blättern und ihrer Lieben gedenken.

Im neuen Jahr geht es los

Das Gebäude steht kurz vor der Fertigstellung, am Mittwoch wurden die Zimmertüren geliefert. Am 4. Januar sollen 20 Krankenschwestern und Altenpfleger ihre Arbeit aufnehmen. Sie werden geschult und können dann die Räume so ausstatten, wie es für ihren Arbeitsalltag am praktischsten ist. Anfang Februar sollen dann die ersten Bewohner einziehen können. Auch der Hospizverein zieht mit in das Gebäude und bekommt zwei Büroräume und eine Bibliothek im Obergeschoss.

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„Es freut mich ganz besonders, dass wir mit dieser riesigen Spende die engen Bande noch einmal unterstreichen können, die uns ohnehin verbinden“, sagt Pallilev-Projektleiter Christoph Meyer zu Berstenhorst. Denn stationäre und ambulante Sterbebegleitung sollen sich auch zukünftig ergänzen. „Rund 80 Prozent der Menschen wünschen sich, zu Hause zu sterben“, sagt Peter Cramer. Dennoch sterben aktuell rund 50 Prozent der Leverkusener in Krankenhäusern, ergänzt Meyer zu Berstenhorst. „Das ist zu viel.“

Auch Kronos hilft

6000 Euro spendet Kronos-Care , das karitative Programm von Kronos Titan, an das Pallilev. Das Geld, das dem Förderverein übergeben wurde, ist bestimmt für die Qualifizierung von Ehrenamtlichen zur Trauerbegleitung. (stes)

Wenn es also aus medizinischen Gründen nicht mehr möglich ist, zu Hause zu bleiben – oder die Menschen das auch gar nicht wollen – sollen sie künftig eine Alternative haben. Einen Ort „an dem nicht nur gestorben, sondern das Leben bis zum letzten Moment gefeiert wird“, sagt Meyer zu Berstenhorst.