Kasalla und Co spielen für Pallilev ohne GageFeiern bis zum Lebensende
Leverkusen – Schunkeln für den guten Zweck: Das ging am Samstag unter 3G-Regel beim Benefizkonzert für das Hospiz Pallilev. Schon vor dem Start der Session gab es bei „Loss mer Levve“ fünf Stunden lang kölsche Live-Musik von Kasalla, Räuber, Miljö, Stadtrand und Eldorado, die auf der Schäl Sick im Terrassensaal des Forum dafür ohne Gage spielten. Neben 25 Euro pro Ticket wurde auch ein Teil der Getränkeeinnahmen gespendet. Für Eldorado war es noch gar nicht zu glauben, wieder vor so vielen Menschen spielen zu dürfen. „Guckt mal, da sind Menschen“, schrieben sie zu einem Bild vom tobenden, mitsingenden Saal.
Zeit mit Leben füllen
Iris Rehbein ist die Pflegedienstleitung von Pallilev, neben ihren Kolleginnen und Kollegen ist sie auch mit zwei Gästen ihrer Einrichtung bei dem Konzert. „Genau das beschreibt unsere Arbeit ganz gut: Wir begleiten Menschen auf dem letzten Weg und schenken Lebensqualität. Auch wenn unsere Gäste bei uns sterben, geht es uns darum die Zeit mit Leben zu füllen“, so Rehbein. Es fühle sich gut für sie an, dass die Veranstaltung darauf aufmerksam mache, dass es sie überhaupt gibt. Denn vor dem Thema Hospizarbeit, verschließe die Allgemeinheit oftmals die Augen. Leverkusens erstes stationäres Hospiz wurde Anfang des Jahres eröffnet und ist zu einem großen Teil spendenfinanziert.
Doppelter Spaß
Die Stimmung im Saal ist ausgelassen, feiern für die gute Sache macht vielen Jecken doppelt Spaß. Es gibt zahlreiche Zugaben und das Publikum macht bei jedem Spaß der Bands auf der Bühne lautstark mit. Schließlich ist es auch wissenschaftlich belegt, dass Spenden eine positive Auswirkung auf die eigene Gesundheit haben. Schirmherrin Johanna Gastdorf beschreibt das Gefühl so: „Etwas zu geben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, ist ein wertvolles Geschenk für das eigene Wohlbefinden.“
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Auch für Miljö-Sänger und Gitarrist Sven Löllgen war es ein besonderer Abend, er ist gerade Vater geworden. Und ist begeistert, wie viel Besuch und Liebe sein Baby in den ersten Wochen erfahren habe. „Genau wie das am Anfang des Lebens ist, würde ich mir das auch für mich und alle anderem am Ende des Lebens wünschen“, sagt er.
Ein Teil des Mosaik
Kasalla-Frontmann Bastian Campmann beschreibt es wie im Lied „Mer sin Eins“: Jeder im Forum sei heute ein Stück von einem Mosaik, das dabei hilft, Gutes zu tun, Menschen zu begleiten: „Denn he do schläät uns Hätz – vum Aanfang bes zoletz – un mer sin jeder vum Mosaik ne Stein – mer zesamme mer sin eins.“
Rehbein sagt, sie sei den Besuchern unendlich dankbar für die Unterstützung – und verweist nochmal auf die bestehenden Spendenkonten. Und dankt natürlich den Bands: „Nach der Pandemie ist das in dieser schwerst getroffenen Branche, alles andere als selbstverständlich, dass man sich hinstellt und aus reiner Überzeugung für die richtige Sache ohne Gage spielt.“