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Martin Elsässer im SensenhammerEin letzter Blick aufs Schaffen des Künstlers

Lesezeit 3 Minuten

Martin Elsässer kennt eine “Sinnkrise“ nur in seinem entsprechend benannten Bild und zeigt in Schlebusch einen Überblick über alle Phasen seines künstlerischen Schaffens.

Leverkusen – Martin Elsässer lässt keinen Zweifel darüber aufkommen, wie wichtig diese Ausstellung im Freudenthaler Sensenhammer für ihn ist: „Es ist nicht nur eine Retrospektive meiner Arbeiten“, sagt er – und Retrospektiven als alle Schaffensjahr umfassende Einblicke in ein der Kunst verschriebenes Leben haben ja stets so einen Charakter maximaler Relevanz.

„Dies hier ist auch meine letzte Einzelausstellung“, prognostiziert der 1940 geborene und seit langer Zeit schon in Leverkusen lebende Elsässer. Danach sei Schluss. Und ganz gleich, ob das stimmen sollte oder nicht: „Zeitreise“ wäre auf jeden Fall ein mehr als würdiger Abschluss seiner Ausstellungstätigkeit.

Bilder aus allen Phasen

48 Bilder umfasst die Schau. Und sie alle sind sortiert in dieser typischen Elsässer-Art: Es gibt die Bilder aus seiner „Jugend-Phase“ zwischen 1950 und 1966. Die aus der „Kreativen Phase“ 1966 bis 1990. Die aus der „Reifen Phase“ von 1990 bis 2010. Und die aus Elsässers „Finaler Phase“, in der er sich nach wie vor befindet und in der er nach wie vor regelmäßig zum Pinsel greift, um zu malen.

Meist geht es dabei um Menschen. Porträts, Sammelbilder, Betrachtungen von Gesten wie auf dem Bild „Sinnkrise“ von 2007, auf dem Junge und Alte sitzen oder stehen und jeder und jede auf seine und ihre Art nachdenklich, verloren, mitunter ein wenig einsam und verzweifelt schaut. Der mittels Acryl auf Leinwand gebrachte Ausdruck tiefer Menschlichkeit. Der Verweis auf Phasen im Leben, vor denen niemand jemals und gleich welchen Alters gefeit ist. Nur dass die Generationen einander meist nicht begreifen, was nun gerade das Gegenüber zum Grübeln und Nachdenken bringt.

Professionalität und Hingabe

Man sieht überall die Professionalität und die Hingabe, mit der sich Elsässer seiner Kunst widmet und die er unter anderem beim Studium an der Stuttgarter Akademie und an der „Famous Artist School“ in Amsterdam erlernte und sich aneignete. Und am Ende, nach Betrachtung aller Bilder, bleibt auch ein wenig Wehmut, dass es das jetzt tatsächlich gewesen sein soll. Aber: Man weiß ja nie. Zumal in der bildenden Kunst. Martin Elsässer wird weiter malen. Und vielleicht kehrt er ja doch noch einmal zurück in Galerien wie die im Sensenhammer.

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„Zeitreise“ ist bis zum 19. September im Industriemuseum Freudenthaler Sensenhammer (Freudenthal 68) zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung dienstags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 13 Uhr sowie samstags und sonntags von 12 bis 17 Uhr. Beim Besuch gilt die jeweils aktuelle Corona-Schutzverordnung. Alle Informationen zur Ausstellung gibt es unter ☎ 0214/5 00 72 68 sowie im Internet auf der Webseite des Sensenhammers.

www.sensenhammer.de