AboAbonnieren

Vor 50 JahrenWie sich Mazda auf den Weg nach Leverkusen machte

Lesezeit 2 Minuten
Drei Mazdas aus dem Modelljahr 1972 stehen auf der Hitdorfer Fähre

Vor 50 Jahren: lauter Mazdas auf der Hitdorfer Fähre.

Am 23. November 1972 ließ sich die deutsche Vertriebsgesellschaft ins Düsseldorfer Handelsregister eintragen. Denn Mazdas Start war in Hilden. Doch bald ging es nach Hitdorf.

Es sind gerade sieben Mitarbeiter einschließlich Geschäftsführer, die im Spätherbst 1972 die erste, 545 Quadratmeter kleine Niederlassung in Hilden bei Düsseldorf beziehen. Als sechs Jahre später der Umzug nach Hitdorf ansteht, braucht die Mazda-Mannschaft schon deutlich mehr Platz: Sie ist auf mehr als einhundert Personen gewachsen.

Von Hilden aus wird der Verkaufsstart im Frühjahr 1973 organisiert. Mazda bietet drei Modellreihen: den 616 und 818 jeweils als Limousine und Coupé. Dazu kommt der RX-3 mit Kreiskolbenmotor. So etwas kennen deutsche Kunden nur vom NSU Ro 80, einem Exoten für Technik-Freaks, die an der Tankstelle nicht so genau hinschauten: Das Auto verbrauchte jede Menge Sprit.

Mazda: Das erste Ziel wird deutlich verfehlt

Exotisch, so wird auch Mazda empfunden, heißt es am Mittwoch in Hitdorf mit Blick auf die Anfänge. „Die noch kleine Modellpalette, das dünne Händlernetz und die aufziehende Ölkrise sorgen dafür, dass die selbstbewussten Verkaufsziele zunächst verfehlt werden.“ 3500 Autos will Mazda Deutschland im ersten Jahr verkaufen. Am Ende sind es nur knapp 500.

Viel besser läuft es ab 1977. Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung zeigt Mazda den 323. Mit dem Kompaktwagen bestreitet der Hersteller schon im ersten Jahr die Hälfte seiner deutschen Zulassungen. Später wird der 323 das beliebteste japanische Auto in Deutschland. Das ist auch ein Achtungserfolg gegenüber dem viel größeren Fernost-Hersteller Toyota. Insgesamt werden mehr als 770.000 Mazda 323 in Deutschland verkauft. Damit ist er nach Herstellerangaben das meistverkaufte Modell.

Nicht viel später können die Hitdorfer einen weiteren Erfolg landen. Das Mittelklasse-Modell 626 wird später zum erfolgreichsten Importmodell in Deutschland überhaupt. Auch an der Kreiskolben-Front geht es weiter. Der RX-7 erscheint ab 1979 in drei Generationen. Der lange Atem macht ihn schließlich zum meistverkauften Fahrzeug mit Wankelmotor der Japaner.

Bis Ende der 1980er Jahre steigert Mazda den Fahrzeugabsatz in Deutschland auf rund 90.000 Einheiten, erzielt einen Marktanteil von 3,2 Prozent und wird nach eigenen Angaben „erfolgreichster japanischer Automobilhersteller“.

Um seinen Erfolg zu festigen, setzt Mazda zum einen auf innovative Verbrenner-Technik, inzwischen aber auch auf ein rein elektrisch angetriebenes Modell. So soll in Hitdorf weiter Autogeschichte geschrieben werden.