Mit besonderer Aktion für FlutopferOpladener Sommergarten findet zum 2. Mal statt
Leverkusen – Eine Woche später als geplant feierte der Sommergarten gestern seine Eröffnung. Neben der Pandemie machte auch die Flutkatastrophe dem Veranstaltungsbüro Werner Nolden zu schaffen. Weil um das Gelände an der Kastanienallee die Menschen mit den Folgen der Flut zu kämpfen hatten, wurden die Festivitäten verschoben.
Und um einen Tag ergänzt: Am Dienstag, 10. August, der eigentlich als Ruhetag eingeplant war, sind Betroffene und Hilfskräfte der Flutkatastrophe kostenfrei zu Essen und Getränken eingeladen. „Damit Helfer und Geschädigte mal auf ein Bier zusammenkommen“, erklärt Werner Nolden.
Er selbst sei in der Altstadtstraße aufgewachsen und kenne nicht nur viele Anwohner, sondern auch aus den Helfergruppen mehrere Hundert Leute. 700 Liter Bier haben die Brauereien Früh und Störtebeker gespendet, 1000 Würstchen mit Brötchen gibt es von der Fleischerei Weidener und vom Bäcker Willeke.
Bier und Urlaubsgefühle
Das Gelände des Sommergartens hatte auch unter Wasser gestanden, doch es gab einen Vorteil. Denn relativ sauberes Wasser aus dem Ölbach und der Ruhlach lief aus der Stadtmitte zuerst in die Mulde. Erst danach schwappte der ölige Wupperschlamm über den Damm, sodass im Gegensatz zum anderen Ufer, kaum Dreck und Gestank übrig blieb. Mit zehn Hilfskräften und einem Radlader hatte es der Veranstalter geschafft, angeschwemmte Steine rechtzeitig für die Festwochen beiseite zu räumen.
Im vergangenen Jahr galt der Sommergarten noch als Pilotprojekt. Allein wegen der Corona-Lage scheint sich das Format wieder angeboten zu haben, diesmal weiterentwickelt. Wie angekündigt, funktioniert die Nachverfolgung möglicher Infektionsketten nicht mehr mit Zetteln, sondern per App. Auch die Getränkekarte kann kontaktlos am Tisch per QR-Code abgerufen werden. Gerade in diesem nasseren Sommer ist es auch von Vorteil, dass unzählige Pavillons und Sonnen- beziehungsweise Regenschirme die 160 Tische überspannen. Auch das Angebot ist erweitert. Zum ersten Mal wird das Allgäuer Büble frisch vom Fass gezapft.
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Biere wie dieses, die Urlaubsgefühle bei den Leverkusenern und Leverkusenerinnen hervorrufen, kommen gut an, weiß Werner Nolden aus 34 Jahren Bierbörsen-Erfahrung. Am erfolgreichsten sei meistens der Augustiner-Stand, der zum Sommergarten fast nicht hätte anreisen können. Betreiber Stefan Schumacher kommt aus Ahrweiler, wo sein Firmengelände überflutet wurde. Von ursprünglich fünf Ständen ist gerade so viel übrig, dass einer wieder aufbaufähig ist.
Kurz vor Beginn des Sommergartens hatte Schumacher eine Videobotschaft von der Ahr zu Werner Nolden an die Wupper gesendet: „Opladen wir kommen“, malt der Getränkehändler darin in den Hochwasser-Schlamm auf seinem Betriebshof.