In Leverkusen wird es im Sommer heißer als in anderen Städten. Daher will die Stadt die Bürger schon jetzt für die Problematik sensibilisieren.
MitmachaktionStadt Leverkusen sucht kühle Plätze für den Sommer
Noch sehnen sich die meisten Menschen in der Stadt nach mehr blauem Himmel, Sonne und Wärme. Doch der Trend der vergangenen Jahre ist eindeutig: Es wird immer heißer in Leverkusen. Mit sieben bis acht heißen Tagen über 30 Grad Celsius pro Jahr liegt Leverkusen deutlich über dem NRW-Durchschnitt von 4,7 Tagen. Das liegt auch daran, dass die Stadt einen relativ hohen Anteil an verdichteten Siedlungsflächen hat – sich also an vielen Stellen stark aufheizt. Dagegen will die Stadt vorgehen, jüngst wurde der „Hitzeaktionsplan“ vorgestellt.
Bis bauliche Maßnahmen geplant, genehmigt und umgesetzt werden, dauert es bekanntlich. Und der Sommer steht kurz bevor. „Deswegen brauchen wir jetzt schnell kurzfristige Maßnahmen, um diese Zeit zu überbrücken“, erklärt Viktoria Daniel, die neue Gesundheitsplanerin der Stadt. Folgende Punkte hat sie jetzt vorgestellt.
Bürgerbeteiligung „Kühle Orte“
Die Tipps, wie man die eigene Wohnung möglichst lange kühl halten kann, sind vielfach kommuniziert: Am frühen Morgen lüften und anschließend die Sonne durch Rollladen oder Jalousien so gut wie möglich raushalten. Doch auch das bringt nur begrenzten Erfolg, vor allem bei Dachgeschoss- oder schlecht isolierten Wohnungen. Daher erstellt die Stadt aktuell eine virtuelle Karte mit öffentlich zugänglichen kühlen Orten in der Stadt, das können Parkbänke im Schatten, Brunnen oder ähnliches sein. Alle Bürger sind dazu aufgerufen, sich zu beteiligen. Dafür gibt es auf der Seite der Stadt ein Formular, in dem man den Ort bis zum 4. Juni melden, beschreiben und ein Foto hochladen kann. Das funktioniert ähnlich wie beim Mängelmelder der Stadt. Nach einer Prüfung werden die kühlen Orte dann in der Karte sichtbar. „Und stehen somit jedem zur Verfügung“, sagt Daniel.
Mehr Refill-Stationen in der Stadt
„Bei hohen Temperaturen sollte man ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen – insbesondere unterwegs“, sagt Dezernent Alexander Lünenbach. Bereits 20 Läden in der Stadt haben sich freiwillig als „Refill-Station“ (Auffüll-Station) gemeldet. Sie sind an einem Aufkleber an der Eingangstür zu erkennen. Leere Trinkflaschen können hier kostenlos mit Leitungswasser wieder aufgefüllt werden.
„Wir würden uns wünschen, dass sich noch mehr Geschäfte daran beteiligen, um ein möglichst großes Netz zu bekommen“, sagt Daniel. Mitmachen können alle Läden mit einem Wasserhahn und festen Öffnungszeiten. Interessenten wenden sich an Viktoria.Daniel@stadt.leverkusen.de.
Bevölkerung für Hitzeschutz sensibilisieren
Noch ist es recht kühl, doch die Gesundheitsplanerin empfiehlt vor allem älteren Menschen, sich frühzeitig mit der anstehenden Sommerhitze zu beschäftigen: Mit dem Hausarzt besprechen, welche Trinkmenge die richtige ist, wie Medikamente gelagert werden müssen und wann man einen Notruf absetzen muss.
Weitere Hitzetipps sind bereits auf der Homepage der Stadt Leverkusen abrufbar, der gedruckte „Hitze-Knigge“ sowie mehrsprachige Info-Plakate sollen demnächst folgen. Zum Hitzeschutz finden außerdem zwei UV-Schutztage in den Leverkusener Freibädern statt, einen entsprechenden Infostand gibt es auch beim Gesundheitstag am 9. September 2023 in Wiesdorf.
„Hitze-Telefon“ startet am 1. Juni
Ab dem 1. Juni startet zudem das „Hitze-Telefon“ der Stadt Leverkusen: Unter der bekannten Nummer 0214/406-3333 erhalten Bürgerinnen und Bürger hier Informationen rund um das Thema Hitze, zu den Auswirkungen auf die Gesundheit und individuelle Verhaltenstipps.