„Montanus-Quartier“Darum kommt Leverkusens neue südliche City erst 2025
Leverkusen – „Wir sind gut im Plan“, sagt der Bauherr. Gernot Paeschke bereitet am Südrand der Wiesdorfer City ein Projekt vor, das auch für seine Verhältnisse sehr groß ist. Das „Montanus-Quartier“ sollte schon nach einer Kalkulation aus dem Frühjahr vorigen Jahres 120 bis 130 Millionen Euro kosten.
Wie sehen die Zahlen heute aus? Der Langenfelder Bauträger legt sich nicht endgültig fest am Mittwoch, wagt aber eine Prognose: 170 Millionen Euro. Auch die Zeitplanung musste Paeschke anpassen: „Das Schallschutz-Gutachten war extrem aufwendig und hat uns fast ein Jahr gekostet“, berichtet er dem „Leverkusener Anzeiger“.
Das Seveso-Thema war schnell erledigt
Überraschend: Das Seveso-Thema „war eigentlich das einfachste“ – dabei bringt die Nähe zum Chempark eigentlich die größten Beschränkungen mit sich. Und war ja auch der Grund, warum sich auf dem früheren Bayer- und dem Ganser-Gelände zwischen Friedrich-Ebert-, Birkengarten- und Peschstraße viele Jahre nichts getan hat.
Weil aber der Tüv gute Vorarbeit geleistet habe, seien die Sicherheitsfragen zügig zu beantworten gewesen. Dass die Nähe zum Werk viele Nutzungen unmöglich macht, damit hatte Paeschke natürlich kalkuliert, bevor er das auch für seine Verhältnisse sehr große Projekt anging, Diana Ganser und deren Bruder das frühere Brauerei-Grundstück sowie Bayer das „Bullenklöster“-Land abkaufte. Was geht, sind Büros, Praxen und Wohnungen. 160 sollen in zwei U-förmigen und einem rechteckigen Gebäude im nördlichen Teil des Grundstücks untergebracht werden.
Mit Blick auf den Bedarf denkt Paeschke auch an kleinere Wohnungen mit um die 50 Quadratmeter Fläche. „So etwas finden Sie im Moment so gut wie gar nicht.“ 42 Wohnungen sollen aus öffentlichen Mitteln finanziert werden. Sie werden genauso in Paeschkes Besitz bleiben wie weitere 30 bis 40 frei finanzierte Wohnungen. Bleiben um die 80, die der Bauträger in den Verkauf bringen will.
Montanus-Quartier: 40.000 Quadratmeter Fläche
Das gesamte „Montanus-Quartier“ werde 17.800 Quadratmeter Wohnfläche haben und gut 21.000 für Büros, Praxen, eine Tagespflege, eine Kita – und eine Gaststätte, die an die Geschichte des Orts als Braustätte des einzigen Kölschs Leverkusener Herkunft erinnern soll.
Der „Diamant“ am Ludwig-Erhard-Platz „wird wahrscheinlich als letztes gebaut“, schätzt Paeschke. Und er wisse auch noch nicht, ob er das selbst in die Hand nimmt oder einem Spezialisten überlässt. „Wir sind ja keine Gewerbebauer“, sagt der Langenfelder mit Blick auf sein eigentliches Portfolio. Für die 14.000 Quadratmeter im „Diamant“ habe er übrigens einen Traum-Mieter: „Ich hoffe, dass Lanxess da einen Teil seiner Verwaltung unterbringt.“ Das hätte was, im Schatten des Werks.
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Mit dem Zeitplan ist der Bauträger aus heutiger Sicht zufrieden, weil er sehr absehbar erscheint. Im Januar soll der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt werden, für etwaige Überarbeitungen kalkuliert er drei Monate ein und für den Sommer, dass der Plan rechtskräftig wird. „Ich rechne für Anfang 2025 mit dem Baubeginn“, fertig werden dürfte das Quartier drei, vier Jahre später.
Das ist später als zunächst gedacht. Aber für ein Projekt dieser Größenordnung braucht man Geduld und einen langen Atem. Den hat Paeschke, der die Bau-Krise natürlich auch bemerkt. Aber: „Wir passen schon auf.“