„Montanus-Quartier“ in LeverkusenNeues Stadtviertel soll nicht nur für Reiche sein
Leverkusen – Erste Skizzen hängen aus, die Diskussion um die Gestalt des neuen Wohnviertels im Süden der Wiesdorfer Innenstadt hat begonnen. Am Donnerstag bezog der Deutsche Gewerkschaftsbund Stellung zum auf dem Ganser-Gelände und dem südlich angrenzenden Areal am Ludwig-Erhard-Platz geplanten „Montanus-Quartier“: Jens Scheumer, Vorsitzender des DGB-Stadtverbands Leverkusen, will mehr Sozialwohnungen in dem Viertel. Hintergrund ist die Idee des Investors Gernot Paeschke, diesmal nicht alles zu verkaufen, sondern einen Großteil der Wohnungen zu behalten und zu vermieten. Geplant sind immerhin 30 Prozent öffentlich finanzierter und damit nicht so teurer Wohnungen.
Dass sich die 30-Prozent-Quote, die immerhin schon etwas höher liegt als in den vergangenen Jahren, noch ein bisschen höherschrauben lässt, ist nicht sehr wahrscheinlich, obwohl der DGB darauf hinweist, dass der Mangel in Leverkusen immer größer wird. Allerdings beginnt erst jetzt das förmliche Verfahren, an dessen Ende ein Bebauungsplan steht, nach dem das „Montanus-Quartier“ errichtet wird. Der B-Plan soll 2023 fertig sein, die Bauzeit taxiert Gernot Paeschke auf drei bis vier Jahre.
Ganser will Zentrale in der City behalten
Seit knapp drei Monaten ist Gernot Paeschke im Besitz der ganzen 2,25 Hektar zwischen Friedrich-Ebert-, Lich-, Birkengarten- und Peschstraße. Anfang Februar habe der Langenfelder Investor den nördlichen Teil des Ganser-Geländes übernommen, heißt es im Rathaus.
„Dieser Grundstückstransfer ist der letzte Schritt eines seit langem bestehenden Plans meines verstorbenen Vaters Peter Josef Ganser“, erklärt Diana Ganser, Geschäftsführerin der Privatbrauerei. Im Jahr 2000 war die eigene Bier-Produktion in Wiesdorf eingestellt und der Betrieb auf einen Getränkevertrieb mit Eventsparte umgestellt worden. Der soll voraussichtlich Mitte 2023 umziehen, so Diana Ganser. Die Verwaltung des Unternehmens, die in der Friedrich-Ebert-Straße 128 residiert, soll nach heutigen Plänen „höchstwahrscheinlich“ bleiben. (tk)
Beim DGB hat man die gute Lage des Viertels erkannt und will sie nicht nur den betuchten Bürgern zugänglich machen. Wegen der Nähe zur City und zu den Bahnhöfen ist ein Verzicht auf ein eigenes Auto durchaus naheliegend.
Das könnte Sie auch interessieren:
Auch die Planer vom Düsseldorfer Architekturbüro Hector 3 sehen das Auto nicht im Zentrum der Überlegungen, wenn es um Mobilität geht. Geplant sind Verleihstationen für Fahrräder und Autos, wenn es mal nicht Bus oder Bahn sein soll.