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Museum-Mobil in WiesdorfLeverkusener Meistertrikot zieht ins Haus der Geschichte NRW

Lesezeit 4 Minuten
Daniela Frühling (l.)  und Rüdiger Vollborn übergeben Gabriele Uelsberg ein Bayer-Meistertikot für das Haus der Geschichte NRW.

Daniela Frühling (l.) und Rüdiger Vollborn übergeben Gabriele Uelsberg ein Bayer-Meistertikot für das Haus der Geschichte NRW.

Durch ganz NRW tourt das „Museum-Mobil“, um Geschichten und Gegenstände zur Geschichte des Landes zu sammeln. Aktuell macht es halt in Leverkusen.

Was macht Nordrhein-Westfalen aus? Natürlich sind da die großen Themen Bergbau, Industrie und städtischen Metropolen. „Für uns sind es aber vor allem die Geschichten der Menschen, die hier leben“, sagt Gabriele Uelsberg vom Haus der Geschichte NRW. Deswegen touren sie und ihre Mitarbeitenden durch alle 53 Landkreise und kreisfreien Städte im Land und sammeln eben Geschichte und Gegenstände, die Land und Menschen prägen.

Neues Museum im Aufbau

Das Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen (NRW) mit künftigem Sitz in Düsseldorf ist ein Museum im Aufbau. Es soll sich mit der Geschichte des Bundeslandes beschäftigt, von der Gründung 1946 bis heute. Themen wie Industrie, Migration und der kulturelle Wandel stehen im Vordergrund, viel Wert wird auf multimediale Ausstellungen gelegt, die vor allem auch Jüngere ansprechen soll. Sitz des Museums ist der Behrensbau am zentralen Düsseldorfer Rheinufer. Erste Ausstellungen haben bereits dort stattgefunden, wann das Museum eröffnet werden soll, ist noch nicht bekannt.

Seit Dienstag und bis 22. September steht das „Museum-Mobil“ in einem begehbaren Container auf dem Leverkusener Rathausvorplatz. Und hat zur Begrüßung besondere, neue Exponate bekommen: Bayer-Leverkusen-Ikone Rüdiger Vollborn und Daniela Frühling vom Fanprojekt überreichten ein von den Spielern unterschriebenes Meistertrikot.

Finnischer Verkehrspolizist aus Leverkusen

„NRW ist stolz auf Leverkusen“, sagt Uelsberg bei einer Podiumsdiskussion in der Rathausgalerie. Der Fußball sei mit seinen vielen großen und traditionsreichen Vereinen ein wichtiger Bestandteil der Kultur des Landes. Dass der Deutsche Meister nach vielen Jahren wieder aus NRW kommt, sei daher eine besondere Freude. „Und dazu noch der Rekord des Unbesiegten!“, freut sich Uelsberg. Nicht nur das offizielle Mannschaftstrikot kommt in die Sammlung, auch die Fanvereinigung Nordkurve 12 hat ein von ihr gestaltetes Trikot „Forza-Bayer“ mitgebracht und übergeben.

Ein Ampelmännchen als Symbol einer der ältesten Städtepartnerschaften NRWs

Ein Ampelmännchen als Symbol einer der ältesten Städtepartnerschaften NRWs

Und auch Bürgermeister Bernhard Marewski zauberte noch etwas hervor: Eine Ampel, die gleichzeitig das grüne und das rote Ampelmännchen des finnischen Verkehrspolizisten „Toripolliisi“ zeigt. Erst vor kurzem habe Uelsberg bei ihm angerufen, berichtet Marewski, um mehr über die Partnerschaft Leverkusens zum finnischen Oulu zu erfahren, die als eine der ältesten Städtepartnerschaften des Landes gilt. Das Ampelmännchen, das auch in Schlebusch zur Feier des 50-jährigen Bestehens der Städtefreundschaft installiert wurde, kommt also nun ebenfalls in den Museumsbestand.

Ruß vom Düsseldorfer Flughafenbrand

53 der bereits gesammelten Exponate sind aktuell im „Museum-Mobil“, einem Container auf dem Rathausvorplatz zu sehen. Mitarbeitende und digitale Bildschirme erzählen die Geschichte der Exponate, an denen klar wird, dass es sich nicht um Gegenstände von hohem materiellen Wert handeln muss. Dort ist etwa ein Schuh zu sehen, an dessen Sohle Ruß klebt. Es ist der Schuh von Christian Reiling, der nur knapp dem großen Brand am Düsseldorfer Flughafen im Jahr 1996 entkommen ist, weil er als einer von wenigen bereits ein Handy hatte und so die Feuerwehr im letzten Moment zu sich lotsen konnte. Ein weiterführender Link bietet mehr Informationen zum Flughafenbrand.

Ausstellungsstück im „Museum-Mobil“

Ausstellungsstück im „Museum-Mobil“

Diese Geschichten sucht das Team des „Museum-Mobil“, immer zu den Öffnungszeiten des Containers, besonders aber am „Sammel-Samstag“. Der findet am 21. September in der Stadtbücherei statt. Experten stehen bereit, um mit jedem zu sprechen, der ein Erlebnis, eine Anekdote oder ein besonderes Andenken aus dem Nordrhein-Westfalen nach 1946 teilen möchte. Es können Tonaufnahmen der Erzählungen gemacht werden, die dann Einzug in das Museum finden.

Vielleicht gehört dann auch folgende Anekdote von Rüdiger Vollborn dazu, der nach eigenen Angaben vom ersten Spieltag der Saison 2023/2024 an wusste, dass es in diesem Jahr anders laufen würde als bei den vielen Enttäuschungen und knappen Niederlagen in der Klubgeschichte. „Im Oktober bin ich zum Optiker gegangen, um mir eine neue Brille machen zu lassen. Dem habe ich gesagt: Wenn wir schon mal Meister werden, dann will ich das auch klar sehen!“


Museum-Mobil lädt zum Besuch ein

Das „Museum-Mobil“ auf dem Rathausvorplatz ist bis Sonntag, 22. September, von 10 bis 18 Uhr geöffnet und kostenfrei und ohne Anmeldung zu besuchen. Gleiches gilt für den „Sammel-Samstag“ am 21. September von 14 bis 17 Uhr in der Stadtbibliothek.