Für den 8. Oktober, 18 Uhr wird vor dem Leverkusener Rathaus eine Mahnwache gegen Antisemitismus organisiert.
Mahnwache nach dem Hamas-TerrorLeverkusen plant eine Gedenkveranstaltung

Archivbild 2023: Tage nach dem Hamas-Überfall auf Israel mit über 1200 Terroropfern legten Leverkusener einen Davidstern aus Kerzen vor dem Rathaus aus.
Copyright: Ralf Krieger
Mit einer Mahnwache am Dienstag, 8. Oktober, soll an die über 1200 Toten erinnert werden, die am 7. Oktober 2023 beim Anschlag der Hamas gegen Menschen in Israel umgebracht wurden. Ab 17.30 Uhr wollen sich Leverkusener auf dem Platz vor dem Rathaus versammeln, um Solidarität mit Israel zu zeigen und der Opfer des Angriffs zu gedenken. Um 18 Uhr soll die Mahnwache beginnen. Veranstalter ist der Evangelische Arbeitskreis der CDU Leverkusen, den der Hitdorfer Joshua Kraski leitet.
Als Redner haben bisher Mitglieder aller demokratischen Parteien in Leverkusen zugesagt. Für die Stadt will der Schlebuscher Bezirksbürgermeister Frank Schönberger (CDU) als Vertreter von Oberbürgermeister Uwe Richrath sprechen. Das Stadtoberhaupt vertritt derweil die Stadt auf einer Investoren-Messe in München.
Leverkusen: Zwei Gegenveranstaltung geplant
Als weitere Redner sind Darius Ganjani (SPD-Vorsitzender), Joshua Kraski (CDU), Stefan Hebbel (CDU-Oberbürgermeisterkandidat und -Fraktionsvorsitzender), Claudia Wiese (Fraktionschefin Grüne) und ein FDP-Vertreter vorgesehen.
Eine beispiellose Gewaltspirale ist seit dem 7. Oktober 2023 in Gang gekommen, mit vielen Toten auf beiden Seiten. Israel habe das Recht, sich gegen die Angriffe zu verteidigen, seine Staatsbürger zu schützen und die Angreifer zu verfolgen, so die Aussage der deutschen Regierung, die Israel mit militärischer und medizinischer Ausrüstung unterstützt. Die Bundesregierung nennt die Überfälle „barbarisch“. Als Reaktion auf den Angriff hatte Israel eine massive Militäroperation im Gazastreifen begonnen, der von der Hamas kontrolliert wird. Das Vorgehen der Netanjahu-Regierung ist inzwischen längst nicht mehr unumstritten.
Der Überfall vor einem Jahr war der schwerste Pogrom gegen Juden seit dem Ende des Holocaust. Wenn es um den Angriff der Hamas geht, versuchen Gegner Israels häufig, eine Täter-Opfer-Umkehr in der Kommunikation zu erreichen. Auch in Leverkusen sind am Tag der Mahnwache zwei Gegenveranstaltungen in der Innenstadt angemeldet. Eine davon von dem rechtsextremen Opladener Rechtsanwalt Markus Beisicht. Früher ein entschiedener Islam-Gegner, macht er nach dem Hamas-Überfall Propaganda im Sinne der Gegner Israels.
Eine kurze Irritation konnte am Montag (7. Oktober 2024) schnell beigelegt werden: Zuerst hing am Jahrestag keine Israel-Flagge vor dem Leverkusener Rathaus, das holte die Stadtverwaltung aber nach einer kurzen Erinnerung schnell nach. (rar)