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Tauschbörse und mehrNachbarschaftszentrum Manfort ist ein Treffpunkt für alle Menschen

Lesezeit 3 Minuten
Comic- und Büchertauschbörse im Nachbarschaftstreff Manfort.

Die Comic- und Büchertauschbörse im Nachbarschaftstreff Manfort ist nur eines von zahlreichen Projekten an der Gustav-Heinemann-Staße, die Peter Pütz von der Diakonie (Mitte) und andere hier anbieten.

Im Nachbarschaftszentrum Manfort ist Umtriebigkeit angesagt: Neben Tauschbörsen finden Treffs aller Art und Beratungen für Hilfesuchende statt.

Peter Pütz hat alle Hände voll zu tun an diesem Nachmittag – es ist Tauschtag im Nachbarschaftszentrum Manfort an der Gustav-Heinemann-Straße. Heute sind Bücher und Comics dran. Und die wollen, ehe es losgeht, entsprechend ausgelegt und drapiert werden auf den Tischen. Indes: Mit dieser Betriebsamkeit ist er weder alleine, noch ist sie ein außergewöhnliches Ding.

Im Gegenteil: Hier an der Gustav-Heinemann-Straße helfen zig Leute aus dem Stadtteil mit. Die Türe steht allen offen. Und die Leute helfen so gut wie täglich, denn der Terminkalender des Zentrums ist voll mit Aktionen, Projekten und Veranstaltungen aller Art.

Jeder Mensch ist willkommen

Heute können sich diejenigen, die reinkommen und sich umschauen, wählen zwischen Kinderbüchern, Ratgebern, Sachbüchern, Krimis, Thrillern, Literaturklassikern, Comics aller Art, leichter Lektüre-Kost, schwer im Hirn liegenden Romanen, dünnen Heftchen, dicken Wälzern. Alles Secondhand und gespendet von anderen aus dem Stadtteil. Und das, was ihnen gefällt, können sie dann mitnehmen. Umsonst. Denn darum geht es Peter Pütz, angestellt beim Diakonischen Werk als Träger dieses Treffs hier, und all seinen Helferinnen und Helfern ja: „Jeder, der herkommt, ist willkommen, ist gleich.“

Natürlich: Normalerweise richteten sich Angebote wie diese Comic- und Büchertauschbörse oder der regelmäßig geöffnete „Umsonstladen“ in den hinteren Räumen des Nachbarschaftszentrums vor allem an bedürftige Menschen. An Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – keine großen Anschaffungen tätigen können und auf der Suche nach für den Alltag wichtigen Dingen sind. „Und wenn wir hier mal eine gebrauchte Kaffeemaschine oder Pfannen reinbekommen, sind die schnell auch wieder weg“, sagt Peter Pütz.

Aber das mit dem Überprüfen der Lebenssituation habe man irgendwann aufgegeben. Es ist Grundvertrauen angesagt. Damit fahren sie hier immer noch am besten. Das gehrt quasi zum Konzept des Nachbarschaftszentrums, in dem sich alteingesessene Manforter und Manforter, Rentnerinnen und Rentner ebenso treffen wie Geflüchtete, junge Familien und Menschen aus dem um die Ecke gelegenen betreuten Wohnen.

Viele Angebote und Projekte

Tauschbörsen – die sich mal um Comics und Bücher, mal um Pflanzen, mal um Schallplatten und CDs und mal um jahreszeitliche Deko dreht, reichen bei dieser Gemengelage nicht aus. Darum gibt es ein Begegnungscafé für Seniorinnen und Senioren. Elterncafés. Eine Reparaturwerkstatt. Sportangebote. Spieletreffs. Kulturcafés. Einen Treff für arabische Mädchen. Ein Büro, in dem Bewerbungshilfe, eine offene Jugendberatung und Hilfe bei Problemen aller Art angeboten werden. Und ein- bis zweimal pro Woche kommen Leute vom Naturgut Ophoven vorbei, um mit denen, die den Treff regelmäßig besuchen, im hauseigenen Garten Hochbeete zu bepflanzen und über Naturschutz und Co. zu reden.

Dieses Miteinander, diese Gemeinschaft, die sich an diesem Ort hier zeige und die hier gelebt werde, sei exakt das, was Manfort auszeichne, sagt Ulrike Liebe, die Kollegin Pütz' beim Diakonischen Werk und ebenfalls regelmäßig im Nachbarschaftszentrum anzutreffen ist. „Wir zehren diesbezüglich von der großen, fest verwurzelten Gemeinde St. Joseph, von den Menschen, die im Flüchtlingsheim an der Josefstraße leben und von vielen anderen Leuten aus Manfort.“ Es ist eben immer etwas los an der Gustav-Heinemann-Straße 73.