Die Stadt und ihre Natur genießen und mitgestalten - das ist das Ziel der Leverkusener Umweltverbände.
Nabu und BUND LeverkusenNeues Projekt soll Bürger für den Umweltschutz begeistern
„Egal, wie viel Zeit man hat, man kann immer etwas tun!“, sagt Moritz Schiffrath. Er ist gemeinsam mit Vivien Ferch für zwei Jahre als Naturschutz-Botschafter beim Nabu Leverkusen angestellt, um gemeinsam mit dem BUND den Naturschutz in Leverkusen voranzutreiben. „Wir haben uns mit unserem Projekt bei der Deutschen Postcode Lotterie beworben und dankenswerterweise die Förderung für diese beiden Teilzeitstellen bekommen“, freut sich Hans-Martin Kochanek, Vorsitzender des Nabu Leverkusen. Das Projekt, das ist ein Programm aus vielen einzelnen Maßnahmen, das die Leverkusener Bevölkerung noch mehr dazu bringen soll, ihre Stadt „natürlich zu erleben und mitzugestalten“. Es baut auf mehreren Säulen auf.
1. Ausweitung des Programmangebotes
Bislang gab ein Programmheft pro Jahr mit etwa 30 Veranstaltungen. Nun haben die Umweltverbände ein Heft für die Termine von März bis Juni 2024 herausgegeben, das bereits 50 Veranstaltungen enthält. „Alleine die Vogelstimmenwanderungen haben wir von fünf auf 13 ausgeweitet“, berichtet Regine Kossler. Darunter sind auch eigene Wanderungen für Kinder. „Gerade Familien mit Kindern wollen immer etwas erleben und erforschen, da haben wir auch einen Fokus draufgelegt“, sagt Kochanek. Auch eine Naturrallye in Hitdorf und Obst- und Kräuterexkursionen für Kinder werden angeboten. Neu im Programm sind Unternehmungen mit politischem Hintergrund: Etwa eine Fahrt zum Buschbergsee in Hitdorf, wo eine Windkraftanlage gebaut werden soll oder zum geplanten neuen Standort der Feuerwache. Beide Bauvorhaben kritisieren die Umweltverbände an diesen Standorten.
2. Mitmach-Angebote
Viele Menschen wollen sich gerne engagieren, haben aber keine Zeit für regelmäßige Treffen. „Deswegen bieten wir jetzt gezielt auch einmalige Termine an“, erklärt Kochanek. Die „Anpack-Angebote“ finden einmal im Monat statt, das nächste Mal am 16. März. Dann wird von 10 bis 13 Uhr angepackt: Hecken pflanzen, Wiese mähen, Biotoppflege – Vorkenntnisse sind nicht nötig, fachkundige Hilfe steht bereit.
Wer sich für ein bestimmtes Fachgebiet interessiert, kann sich auch einem Team anschließen. Da gibt es zum Beispiel bereits das Team Fledermausschutz, das Team Streuobstwiesen und das Kreativteam für den jährlichen Naturschutzbasar. Zum Austausch jederzeit willkommen sind alle Interessierten auch beim Aktiventreff, der sich jeden zweiten Mittwoch im Monat im Infotreff an der Gustav-Heinemann-Straße 11 zusammenfindet, das nächste Mal am 13. März um 19 Uhr.
3. Impulse zur Eigeninitiative
„Es gibt viele kleine Dinge im Alltag, die jeder tun kann, um der Umwelt zu helfen“, sagt Erich Schulz, stellvertretender Nabu-Vorsitzender. Das beginnt beim Einkauf von regionalen und fair gehandelten Produkten und torffreier Blumenerde. Hauseigentümer können Dach- und Fassade begrünen und im Garten Blumenwiesen mit heimischen Pflanzen anlegen – und damit das Mikroklima positiv beeinflussen. Außerdem sammeln die Umweltverbände Wertstoffe wie Alu, Kronkorken, CDs oder Kork, um sie bestmöglich in den Kreislauf zurückzuführen. „Eine CD kann zum Beispiel zu 98 Prozent wiederverwendet werden, der Rohstoff ist viel zu schade zum Verbrennen“, erklärt Schulz. Zu allen Themen finden sich Informationen auf der Homepage der Umweltverbände, die auch gerne beraten.
4. Mehr Werbung – auch mit Siebenschläfern
Bereits im zehnten Jahr wird etwa Ende Mai die Webcam angeschaltet, sodass man im Internet live die Entwicklung der possierlichen Tierchen miterleben kann. Dass die Leverkusener Siebenschläfer einmal auch aus Neuseeland und Marokko beobachtet werden würden, das hätte sich die Initiatoren beim Start nicht gedacht, aber so ist es: Mehr als 236 000 Klicks von rund um den Erdball hat die Seite 2023 verzeichnet.
„Der Siebenschläfer ist zu einem echten Sympathie-Tier geworden“, sagt Kochanek. Und so soll er Werbung machen für den Umweltschutz. Außerdem wollen die Umweltverbände künftig auch auf Social-Media-Kanälen, über E-Mail-Verteiler und Wurfpostkarten im direkten Umfeld von anstehenden Veranstaltungen mehr auf sich aufmerksam machen.
Programmheft an vielen Stellen zu finden
Das Programmheft von Nabu und BUND liegt an vielen öffentlichen Stellen aus und ist, wie vieles weiteres Infomaterial, auch im Infotreff, Gustav-Heinemann-Str. 11, zu bekommen. Weitere Informationen auch auf den Internetseiten beider Verbände: www.nabu-leverkusen.de und www.bund-leverkusen.de