Im Neulandpark wurden vier Solar-Press-Mülleimer mit großem Fassungsvermögen installiert.
NeulandparkEin „großer Bauch“ gegen Vermüllung und Rattenprobleme in Leverkusen
Je 60 Liter Müll passen in die rund 60 Mülleimer, die quer durch den Neulandpark verteilt werden. An warmen Wochenenden oder zu Veranstaltungen viel zu wenig, weiß Stadtgrün-Leiter Ulrich Hammer. „Die Menschen bringen den Müll zum Mülleimer“, beteuert er die Ordentlichkeit der Parkbesucher. Aber gerade an „Hotspots“, wie dem großen Spielplatz, quellen die Behälter schnell über. Außerdem werden sie dann von Krähen zerpflückt und auch ein Rattenproblem hatte es zuletzt gegeben.
Damit soll jetzt Schluss sein: Vier sogenannte „Big Bellys“ (große Bäuche) wurden im Neulandpark aufgestellt. Dabei handelt es sich um geschlossene Solar-Press-Mülleimer, die mit 600 Litern das zehnfache eines üblichen Behälters schlucken und diesen mithilfe von Sonnenenergie und einer eigenen Stromversorgung zu handlichen Haufen pressen können.
Rattenproblem in Leverkusener Park
Die Vorteile erklärt Neulandpark-Chef Armin Kühler: „Durch die Klappe haben Krähen, Ratten und Wespen keine Chance mehr, daran zu kommen.“ Dadurch werde es insgesamt sauberer im Park. Außerdem müssen die Big Bellys seltener geleert werden: Im Sommer statt dreimal pro Woche nur einmal, das spare Personalressourcen und sei zudem umweltfreundlicher, wenn das Müllauto seltener fahre. Die Container sind zudem mit dem Internet verbunden und melden, wenn sie den Füllstand erreicht haben. Auch eine eigene Löschvorrichtung ist integriert, falls brennbares Material in den Container gelangt.
Je 6500 Euro kosteten die Container in der Anschaffung – drei wurden vom Förderverein des Neulandparks finanziert, einer aus den kleinen Bezirksmitteln für Wiesdorf. Wolfgang Sager, Schatzmeister des Fördervereins, nahm das zum Anlass, um einmal Zahlen zu präsentieren: Seit seiner Gründung im Jahr 2007 hat der Förderverein 461.597 Euro in Neuanschaffungen und Erhalt des Parks gesteckt. Diese wurden etwa zur Hälfte durch Veranstaltungen und auf der anderen Seite Mitgliederbeiträge und Spenden erwirtschaftet. Der Fördervereinsvorsitzende Ulrich Bornewasser lobte in diesem Zusammenhang auch die vielen Ehrenamtler, die sich finanziell und in der Gartenarbeit für den Park einsetzen.
Nun werden im Park erst einmal rund 40 der konventionellen Mülleimer abgebaut. „Da gab es einige, da war höchstens mal ein Kaffeebecher drin“, sagt Kühler. Sein Wunsch: Weitere sechs „Big-Bellys“: „Damit wäre der Park wirklich gut ausgestattet.“ Drei weitere habe er bereits in Aussicht, deutet der Neulandpark-Chef an.