Pointierte Reden, alte Karneval-Klassiker und Tanzcorps – die Nostalgiesitzung der Opladener Altstadtfunken punktet mit Altbewährtem.
NostalgiesitzungDie Opladener Altstadtfunken feiern Karneval wie früher
Die Tradition gehört für die KG Altstadtfunken Opladen vun 1902 fest zum Karneval. Unter dem Motto „Dat es Fastelovend – Die Sitzung op ahl kölsche Art!“ hatte die Karnevalsgesellschaft in die Stadthalle Bergisch Neukirchen eingeladen. Pointierte Reden, alte Karnevals-Klassiker und Tanzcorps – eben Karneval wie früher. Das traf auf Zustimmung bei den Karnevalisten: Der rappelvolle Saal bebte.
Zum vierten Mal zelebrierten die Opladener Altstadtfunken die Nostalgiesitzung. Verantwortlich für das Programm: Literat Markus Rubert. Neben der Nostalgiesitzung veranstalten die Altstadtfunken alljährlich auch die Damensitzung im Forum: mit viel lauter Musik, großen Bands und mehr als 1000 Jecken. „Viele ältere Menschen können mit solchen Veranstaltungen nichts mehr anfangen, aber auch Jüngere schätzen den Traditionskarneval“, erklärte Rubert und freut sich über diese Entwicklung.
Auch mal ruhige Töne und Reden, das ist das Erfolgskonzept der Nostalgiesitzung. So hat sich die Karnevalsgesellschaft ein neues Publikum erschlossen und ergänzt ihr Repertoire.
Besucher Michael Klischies, an diesem Abend als Hippie vor Ort, fand: „Man merkt, dass das Programm handgemacht ist. Es braucht nicht die großen Bands wie Brings und Co. Die kleinen lokalen Künstler machen eine lebendige Traditionsveranstaltung aus“. Und auch Besucherin Brigitte schätzt besonders „das Familiäre, man kennt sich.“
Doch nicht nur dem jecken Publikum gefällt das Sitzungsformat, sondern auch den Künstlern. Solist Max Biermann sagte: „Ich habe mich total gefreut, wieder hier zu sein. Es ist toll. Die Leute hören zu, singen mit und haben einfach Lust, hier zu sein. Bei so einer Sitzung wäre ich auch gern Gast.“ Mit seiner „Flitsch“ – auf Hochdeutsch Mandoline genannt – begeisterte er mit Klassikern wie „Och wat wor dat fröher schön doch en Colonia“ und „Der treue Husar“. Die Lachmuskeln der rund 270 Karnevalisten strapazierte Michael Hehn als „Dä Nubbel“. Als Gestalt der kölschen Unterwelt brachte er pointiert Köln und die Welt zusammen in seine Witze. „Dä Nubbel“ teilte aus. Witzig, auf den Punkt und immer op Kölsch.
Gemeinsam schunkeln, singen und feiern: Opladener KG lebt Tradition
Die Opladener Altstadtfunken selbst zeigten gleich zu Beginn der Sitzung, was sie zu bieten haben. Das Männer-Tanzcorps stapelte sich in die Höhe, schwang elegant mit den Hüften. Die Tänzerinnen und Tänzer machten die kleine Bühne zu ihrer. Dabei musste das Publikum natürlich nicht leise bleiben: Lauter Jubel begleitete die Vorstellung.
Tradition bedeutet für die Altstadtfunken auch, Leverkusener Vereine miteinander zu verbinden und den Tanzcorps auf den eigenen Sitzungen eine Bühne zu bieten. So kamen auch die Tänzerinnen und Tänzer der Karnevalsgesellschaften Grün-Weiß Schlebusch und der Neustadtfunken auf die Bühne. Darauf ein: Nostalgiesitzung, alaaf!