Obermaier will plötzlich wegWirtschaftsförderung Leverkusen verliert Chef
- Schon am 31. Juli will Frank Obermaier weg.
- Der Chef der Wirtschaftsförderung will seinen Vertrag vorzeitig lösen.
- Sein Ziel ist die neu gegründete Köln Business Wirtschaftsförderung.
- Einen Spitzenjob wird Obermaier dort nicht sofort bekommen.
- Aber es ist einer in Aussicht.
Leverkusen – Er kam aus Köln, er geht nach Köln. Frank Obermaier wird die Wirtschaftsförderung Leverkusen verlassen. Sehr plötzlich: Am Montag soll der Aufsichtsrat der Stadt-Tochter einer vorzeitigen Auflösung von Obermaiers Geschäftsführer-Vertrag zum 31. Juli zustimmen. Der 51-Jährige will schon am 1. August in Köln antreten.
Dort wurde im Februar die „Köln Business Wirtschaftsförderungs-GmbH“ ins Leben gerufen. Auch in der Rhein-Metropole verspricht man sich mehr Schlagkraft bei der Ansiedlung neuer und der Pflege bestehender Unternehmen, wenn das nicht in einem städtischen Amt erledigt wird, sondern in einem Firma – auch wenn die von der Stadt finanziert wird.
Kölner Spitzenjobs sind besetzt – vorerst
Köln will die Förderung der Wirtschaft zudem kräftig aufbohren: Das Amt hatte 50 Bedienstete, die neue GmbH soll 70 Stellen bekommen. Eine davon will Frank Obermaier besetzen. Weit an die Spitze kann er es in Köln allerdings nicht bringen. Zumindest noch nicht. Köln hat die Spitze der Wirtschaftsförderungsfirma gerade besetzt: Chef wird Manfred Janssen, ein 47 Jahre alter gebürtiger Ostfriese, der zuletzt die Wirtschaftsförderung in Rheine leitete.
Auch der Vizeposten ist vergeben, allerdings nicht mehr ewig: Michael Josipovic ist schon 64 Jahre alt. Der altgediente Wirtschaftsförderer mit dem SPD-Parteibuch sollte nach dem Willen der Kölner CDU ganz schnell in den Ruhestand verabschiedet werden. Eine zuvor verabredete Vertragsverlängerung wurde zunächst torpediert, vor acht Wochen dann aber doch vollzogen. Josipovic bleibt bis Ende 2020.
Stabsstelle – das kennt Frank Obermaier von früher
Seine Stelle ist zweigeteilt, halb der neuen Kölner Business- Gesellschaft zugeordnet, halb der Stadtverwaltung. Der erfahrene Mann soll den Übergang vom Amt zur GmbH geschmeidiger gestalten, heißt es am Dom. Es ist gut vorstellbar, dass Frank Obermaier auf den Josipovic-Job spekuliert: Er kennt so etwas. Bevor er im Juli 2010 nach Leverkusen wechselte, war Obermaier rund zehn Jahre im Stab des damaligen Kölner OB Fritz Schramma tätig. Seine Aufgabe: Förderung der Kölner Wirtschaft, zusätzlich zu dem bestehenden Amt.
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Als er sich in Leverkusen bewarb, saß Christdemokrat Obermaier längst auf einem angesägten Ast: Im Oktober 2009 hatte Jürgen Roters das Oberbürgermeisteramt für die Kölner SPD zurückerobert, für Obermaier war offenbar kein Platz mehr. Doch auch der jetzt anstehende Wechsel, zu dem weder der im Urlaub weilende Obermaier, noch die WfL am Freitag Stellung beziehen wollten, hat ganz offenbar mit der politischen Gemengelage zu tun: Der Vertrag des WfL-Chefs läuft nächstes Jahr aus – eine zweite Verlängerung des Arbeitspapiers sei keineswegs sicher sagen Leute, die mit der Personalie vertraut sind.
Zu viel CDU in der WfL
Dass Obermaier mit einer kleinen Mannschaft und beschränkten Mitteln nicht viel auf die Beine gestellt hätte, kann man nicht behaupten: Allein das „Probierwerk“ in Opladen gilt als gute Leistung, die der WfL auch personell mehr Schlagkraft verleiht.
Gegen Obermaier spricht schon eher – und wieder mal – das Parteibuch: Auch sein Vize bei der WfL, Achim Willke, ist in der CDU. Er ist sachkundiger Bürger in Leichlingen. Die Partei hat somit aus Sicht der SPD zu viel Gewicht bei der Wirtschaftsförderung. Dazu kommt die zwar nicht zu Ende gedachte, aber weiter kursierende Idee, die WfL mit der noch zu gründenden Projektgesellschaft für die City C zu verschmelzen. Als Chef einer derartigen Konstruktion scheint Obermaier nicht geeignet.