Eine Frau fragt beim Betreten des Gartens von Angelika und Wilhelm Heuken mit gespielter Empörung: „Wo haben Sie denn Ihr ganzes Unkraut versteckt?“ Tatsächlich: Kaum kommt man in den Garten an der Haberstraße, ist direkt zu erkennen, wie viel Arbeit das Ehepaar in ihn steckt. Überall sind blühende Pflanzen zu sehen, in der Ecke gibt es einen Gemüsegarten und auch der See und die Gartenlaube strahlen im Sonnenschein am Sonntag förmlich – ein kleines Paradies mitten in Leverkusen.

Ein Paradies, dem man den Einsatz der Heukens ansieht. „Dieses Jahr war der Garten vor allem viel Arbeit und nicht so viel Erholung wegen des vielen Regens“, erklärte Angelika Heuken. So sei der Teich mehrere Male übergelaufen, da die Sickergrube das ganze Wasser nicht auffangen konnte. Pflanzen am Ufer, eigentlich Trockenheit liebende Arten, gingen in dem vielen Wasser ein. Andere Pflanzen breiteten sich dagegen weiter ausgebreitet.

Auch die Schnecken machen ihr zu schaffen. Mehrmals am Tag begeht sie ihren Garten und versucht so gut es geht alle Tiere von ihren Pflanzen wegzuhalten. Und Angelika Heuken hat einen wachen Blick auf die Veränderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Sie macht ihn auch an der geringen Anzahl der Schmetterlinge fest. In diesem Jahr beobachtete sie nur vereinzelte Tiere, während die prächtigen Insekten sonst in ganzen Schwärmen durch ihren Garten flogen.

Von der Idee, im Sommer in den Urlaub zu fahren, hat sich das Ehepaar schon lange verabschiedet. Die Heukens wollen es niemandem aufbürden, sich um diesen großen und arbeitsintensiven Garten zu kümmern. Bereits um 11 Uhr strömten viele Garteninteressierte in den Wiesdorfer Garten und zückten direkt ihre Handys, um die schönen Pflanzen festzuhalten, um sie später auch in ihren eigenen Garten integrieren zu können.

„Gartenschauqualität“

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Von

Janne Ahrenhold

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Genau das ist es, was die offene Gartenpforte für Angelika Heuken so besonders macht: der Austausch zwischen Menschen, die die gleiche Leidenschaft teilen. Es gehe darum, gemeinsam einen schönen Tag zu verbringen und sich verschiedene Gärten anschauen zu können. Daher würde sie sich auch wünschen, dass mehr Leverkusener mitmachen, sodass man irgendwann die Möglichkeit hat, an den Veranstaltungstagen eine Leverkusener Gartentour zu machen. Angelika Heuken teilte ihre Leidenschaft für Stauden, Büsche und Bäume bei Kaffee, Eis und Kuchen mit vielen Garteneigentümer und steckte sie mit ihrer Freude an. Und womöglich gelang es ihr am Sonntag, den einen oder anderen für das Mitmachen bei der offenen Gartenpforte zu motivieren.