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Opladener BierbörseLeverkusens Verwaltung will das Fest mit 20.000 Euro subventionieren

Lesezeit 3 Minuten
 Bierbörse

2019: Die Opladener Bierbörse brummte augenscheinlich, heute scheint sie sich nicht mehr zu rechnen, die Stadt will mit 20.000 Euro aushelfen

Die Stadtverwaltung schlägt vor, die Bierbörse mit 20.000 Euro zu subventionieren, die Politik entscheidet

Die Stadtverwaltung will in diesem Jahr das „Veranstaltungsbüro Nolden GmbH“ mit insgesamt 20.000 Euro unter die Arme greifen und damit die Opladener Bierbörse unterstützen. Grund ist der nach Noldens Angaben hohe Betrag, den ihn die Pflege der Wiese in der Wupperaue und der Kastanienallee koste. Nolden hat die Wiese und die Allee entlang der Wupper ganzjährig gepachtet und ist damit auch für die Pflege zuständig; genauso kann die Firma die Gewinne einfahren, die, wenn es gut läuft, auf dem Grundstück erwirtschaftet werden.

Der Betrag soll über zwei Kanäle kommen: 15.000 Euro soll der Veranstalter gegen die Vorlage eines entsprechenden Kostennachweises über Pflegearbeiten erhalten. 5.000 Euro sollen aus der Kulturabteilung als Sponsoring kommen. Das Amt soll die Bierbörse dafür als Werbefläche „in Sachen Kultur“ nutzen dürfen, wie im von der Verwaltung geschriebenen Ratsantrag steht.

Das ganze Jahr die Wiese pflegen und nur einmal kurz nutzen, ist ungerecht
Werner Nolden

Zum Hintergrund: Die Nolden GmbH hat das 30.000 Quadratmeter große Stück Land ganzjährig gepachtet und richtet darauf jeweils im August die viertägige Bierbörse aus. Das Gelände am Rande der Opladener Innenstadt steht allerdings ganzjährig Fußgängern und Radfahrern offen. Nolden empfindet das als ungerecht, sagt er auf Anfrage: „Ich lasse hier acht bis zehnmal die Wiese schneiden im Jahr, muss Hecken schneiden und nutze das Gelände nur einmal kurz für die Bierbörse.“ Der 71-Jährige sagt, er kümmere sich eigenhändig auf dem Gelände und leere zum Beispiel regelmäßig die von ihm aufgestellten Mülleimer. Gefragt, weshalb er neben der Bierbörse nicht auch andere Feste auf seiner Wiese veranstaltet, sagt Nolden: „Wenn ich wüsste, mit welcher Veranstaltung ich da Geld verdienen könnte…“

Der Veranstalter sagt, die guten Zeiten in seiner Branche seien vorbei. Zurzeit jedenfalls. Die immer schwieriger zu erfüllenden Vorschriften und die Folgen von Corona hätten sich im Ergebnis niedergeschlagen. Die Löhne fürs Wachpersonal hätten sich stark erhöht. „Und wenn Sie den Festplatz nicht lückenlos bewachen, wird geklaut“, sagt Nolden. Er sagt trotz aller Probleme: „Ich will weitermachen.“

Mit Corona ging’s abwärts

Ehemals treue Beschicker der 1987 ins Leben gerufenen Biermarken-Messe bleiben aus. Die Zahl der Bier- und Verpflegungsstände habe sich von zur besten Zeit 116 auf jetzt 74 reduziert, sagt Nolden. Der Schutz der Bäume der Kastanienallee hat eine Reduktion der Stände auf diesem Teil des Festplatzes erfordert. Seit Jahren wird die geschützte Allee durch Baumspenden zu einer Lindenallee umgebaut, auch die jungen Bäumchen können nicht zu dicht mit Ständen umbaut werden.

In der Vorlage der Verwaltung heißt es, auch die Pflegekosten von 20.000 Euro jährlich „würden die Durchführung der Bierbörse für das Veranstaltungsbüro nicht mehr attraktiv gestalten.“ Das Umweltamt soll einen Sachverständigen bezahlen, der die notwendigen Auflagen für die Genehmigung bewertet und überwacht. Um die Bierbörse zu erhalten, habe die Stadt Leverkusen nach Möglichkeiten gesucht, das Veranstaltungsbüro zu unterstützen.

Die Fläche kostet 5000 Euro Pacht im Jahr, die könne man nicht einfach erlassen. Die Pacht ist das Ergebnis eines Ratsbeschlusses aus dem Jahr 2010. Damals legten die Ratspolitiker die Pacht neu fest. Bis dahin hatte Nolden lediglich 250 Euro an Pacht gezahlt. Die äußerst geringe Höhe war immer wieder Anlass für kritische Nachfragen gewesen.