Engagiert sich im ImpfzentrumOpladener Hausärztin schließt Praxis nach 35 Jahren

Roswitha Durdel-Schulz hat ihre Praxis in der Birkenbergstraße 35 Jahre lang geleitet.
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Leverkusen – Von ihrem Schwung hat Roswitha Durdel-Schulz nichts verloren. Die Hausärztin mit ihrer Praxis an der Birkenbergstraße hat am 23. Dezember ihren letzten Arbeitstag vor der Rente. Und auch an ihm wird sie ganz normal arbeiten und Patientinnen und Patienten versorgen, wie in den vergangenen 35 Jahren.
Am 1. Juli 1985 hat sie die Praxis übernommen. Von Hans Menzen, dem Hausarzt ihres Vaters und ihrer Großeltern, berichtet Durdel-Schulz. Er hatte ihr das Angebot unterbreitet. Sie erinnert sich gut: „Ich habe damals noch im Remigius-Krankenhaus gearbeitet und saß gerade mit Kollegen in der Cafeteria, als es hieß: Kommen Sie mal rauf.“ Da saß Hans Menzen, er hätte ein wenig „rumgedruckst“, erzählt sie, bevor er sie gefragt habe. „Ich war so was von verdutzt“, sagt Durdel-Schulz lachend, „ich wusste gar nicht, wie mir geschah.“
Bayern als Sehnsuchtsort
Eigentlich wollte die gebürtige Opladenerin damals raus aus dem Rheinland. „Ich wollte nach Bayern gehen“, erzählt sie von ihre Plänen. Sie liebe Segeln, Skifahren, das habe man dort vor der Haustür. Sie entschied sich gegen Bayern, für Opladen – und hat den Schritt nie bereut.
Auch wenn sich die Hausarzttätigkeit enorm gewandelt hat in den Jahrzehnten. Man müsse viel mehr dokumentieren. Und auch an ihren ersten Computer in der Praxis erinnert sich die 73-Jährige noch gut, 2000 hatte sie ihn angeschafft. Früher hatte es geheißen: „Das kann doch nicht gut gehen in der Medizin mit so einem Computer – heute ist er nicht mehr wegzudenken“, sagt sie und schmunzelt.
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Auch wenn Roswitha Durdel-Schulz am 23. Dezember ihren letzten Tag in der Praxis hat, hält sie schon Ausschau nach neuen Herausforderungen. Neben ihren Hobbys, denen sie sich nun mehr widmen möchte – wie Tennis, ihren zwei Hunden und Reisen in die Provence und an die Nordsee–, hat sie sich bereiterklärt, an zwei Tagen in der Woche im Impfzentrum mitzuhelfen. Ob sie den Leverkusenern erhalten bleibt und ins Erholungshaus kommt, oder ob sie demnächst Kölner in den Messehallen in Deutz impfen wird, ist noch unklar. „Ich bin fit und hab Schwung“, sagt sie.
Doch bis dahin muss die Hausärztin, die mittlerweile in Reusrath wohnt, noch ihre Praxis leerräumen. Angst um ihre hausärztliche Versorgung müssen ihre Patientinnen und Patienten nicht haben. Die Nachfolge ist bereits geregelt: Martin Reuter übernimmt Durdel-Schulz’ Patienten – sie müssen dann einmal über die Straße. Die Räume der aktuellen Praxis werden nämlich aufgelöst.