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Eine Woche ParalympicsWie die Leverkusener Athleten bisher abgeschnitten haben

Lesezeit 3 Minuten
Am Dienstagabend konnte sich Irmgard Bensusan über die Bronzemedaille über 200 Meter in der Klasse T64 freuen.

Am Dienstagabend konnte sich Irmgard Bensusan über die Bronzemedaille über 200 Meter in der Klasse T64 freuen.

Insgesamt 20 Sportlerinnen und Sportler aus Leverkusener Vereinen sind bei den diesjährigen Paralympics dabei.

Mit fünf Gold-, sechs Silber- und elf Bronzemedaillen steht Deutschland auf Rang zwölf des Medaillenspiegels der Paralympics in Paris. Auch 18 Athletinnen und Athleten vom TSV Bayer 04 Leverkusen und zwei vom RTHC Bayer Leverkusen sind für Team Deutschland dabei.

Am Dienstagabend konnte sich Irmgard Bensusan über die Bronzemedaille über 200 Meter in der Klasse T64 freuen. „Das ist so ein gutes Gefühl“, freute sich die Athletin. Vor dem Wettkampf habe ihr das Herz bis zum Hals geschlagen und die Beine seien müde gewesen. „Das Gefühl werd’ ich nie wieder in meinem Leben haben“, sagte die frisch gebackene Bronzemedaillengewinnerin. Sie wollte alles genießen, den Lauf, die Atmosphäre, sogar den Stress. Mit 26,77 Sekunden lief Irmgard Bensusan Saisonbestleistung. „Ich hätte gedacht, dass ich noch etwas schneller laufen könnte, aber Bronze ist Bronze“, so die rundum zufriedene Athletin.

Auch ihre Familie war im Stadion dabei und habe direkt am Start gesessen. „Die war in Tokio nicht dabei, die sind alle aus Südafrika hergeflogen. Das ist nicht selbstverständlich“, freute sie sich über die Unterstützung. Schon am Freitag, 31. August, hatte Schwimmer Maurice Wetekam vom TSV Bayer 04 Leverkusen in 1:07,04 Minuten die erste deutsche Medaille in Paris geholt. Der 18-Jährige holte über 100 Meter Brust Bronze.

Leon Schäfer aus Deutschland reagiert auf seinen knappen vierten Platz.

Léon Schäfer holte zwei undankbare vierte Plätze.

Unglücklich gelaufen sind die Spiele bisher für Hoffnungsträger Léon Schäfer. Am vergangenen Samstag belegte der Athlet mit 6,93 Metern den vierten Rang im Weitsprung. Er schrammte um acht Zentimeter an einer Bronze-Medaille vorbei. Ebenfalls vierter wurde Schäfer über 100 Meter in der Klasse T63 mit 12,12 Sekunden.

„Die Erfahrung an sich ist geil“, sagte Schäfer nach dem 100-Meter-Rennen. „Aber leistungstechnisch war es nahezu katastrophal.“ Das Weitsprungergebnis hätte er besser schlucken können, wenn er die 100 Meter gewonnen hätte, so Schäfer. „Mein Start war besser, ich hatte den nötigen Druck im Körper, war mental bereit“, sagte er. Gereicht hat es trotzdem nicht: „Keine Ahnung, ich kann nicht sagen, woran es gefehlt hat“, zeigte sich Schäfer ratlos. Eigentlich könne er locker Elfer-Zeiten rennen, aber im entscheidenden Moment habe er das nicht abrufen können.

Johannes Floors (r.) hofft über die 400 Meter auf Gold.

Johannes Floors (r.) hofft über die 400 Meter auf Gold.

Über 100 Meter in der Klasse T64 holte Felix Streng Bronze, er lief bis 2020 auch für den TSV. „Als Sprinter geht man an die Startlinie, um so ein Rennen zu gewinnen“, sagte Streng. So wollte er auch Gold holen bei seinen dritten Spielen. Letztlich wurde es Bronze, seine sechste olympische Medaille insgesamt. „Das Niveau wird von Paralympcis zu Paralympics immer besser“, sagte er. Man muss auf den Tag fit sein und die 100 Meter verziehen keine Fehler.

Vierter in diesem Rennen wurde Johannes Floors, aktueller TSV-Sportler. „Ich nehme ganz viel mit“, sagte er nach dem Rennen. Er wisse, wie die Stimmung ist, wie die Bahn und die Blöcke sind. Der Start sei gut gewesen, sei aber hinten raus nicht „ans Fliegen gekommen“. Er habe das Ziel gehabt, als schnellster Doppelamputierter ins Ziel zu kommen, das habe er geschafft. Deshalb sei er grundsätzlich zufrieden. Für Freitag, 6. September, kündigte er an, über die 400 Meter in der Klasse T62 „das Ding nach Hause zu bringen“.