Parken in LeverkusenFür Anwohner könnte es nächstes Jahr teurer werden
Leverkusen – Köln will es, Brühl macht es und Leverkusen überlegt es: teurere Parkausweise für Anwohner. Bisher liegt die Gebühr für das Pappschild bei 30,70 Euro pro Jahr. Das soll den Verwaltungsaufwand abbilden, und an diesen Grundsatz mussten sich bisher auch alle Städte halten.
Seit Februar ist das anders: Die Kommunen dürfen selbst entscheiden, wie viel sie für den Ausweis verlangen, der Bewohner von Zonen mit bewirtschafteten Parkplätzen davor bewahrt, ihr Auto nicht mehr länger abstellen zu können. Der Preis des Ausweises soll eine Lenkungswirkung entfalten: in Richtung Verkehrswende. Daraus folgt in Städten mit Parkdruck – also in eigentlich allen –, dass es teurer wird. Und zwar deutlich.
Brühl fast so teuer wie Kopenhagen
In Köln hat sich die Ratsmehrheit aus Grünen, CDU und Volt noch nicht festgelegt. Nur soviel: Der Ausweis-Preis soll sich dem „Niveau europäischer Metropolen“ annähern. Das könnten horrende 827 Euro im Jahr sein wie in Stockholm, 535 wie in Amsterdam oder 158 Euro wie in Kopenhagen.
Letztere Marke peilt übrigens die Stadtverwaltung in Brühl an. In der Schlossstadt soll der Anwohner-Parkausweis nächstes Jahr 141,10 Euro kosten. Das ist eine Erhöhung von knapp 460 Prozent, hat dort die CDU-Ratsfraktion ausgerechnet und den sozialdemokratischen Bürgermeister Dieter Freytag scharf angegriffen. Haushalte mit niedrigem Einkommen würden damit zu stark belastet. Erst recht, weil die Stadt nächstes Jahr auch die Grundsteuer erhöhen will, die auch jeden trifft, weil sie auf Mieter umgelegt wird. In Brühl liegt der Hebesatz mit 600 Prozent übrigens um 150 Punkte niedriger als in Leverkusen.
Weil die Gebühr für den Anwohner-Parkausweis in einem Mal bezahlt werden muss und die Betroffenen eine Erhöhung schlucken müssen, sofern sie ihr Auto nicht abschaffen wollen, nähert man sich im Rathaus am Friedrich-Ebert-Platz dem Thema mit der gebotenen Vorsicht. Es werde derzeit „verwaltungsintern geprüft, ob und inwieweit die Gebühr erhöht wird“, beantwortet Julia Trick die Frage nach dem Parkausweis. Die Sprecherin im Rathaus ergänzt, dass die Überlegungen nicht vor dem Herbst abgeschlossen sein werden. Dann gebe es eine Vorlage für den Stadtrat – unter Umständen.
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Aus einer der Stadtratsfraktionen ist kein Vorstoß bekannt, Autobesitzer in Vierteln mit Parkplatznot stärker zur Kasse zu bitten. Zu leicht kann man sich die Finger verbrennen, denn ein Argument, das vielleicht im engen Köln zieht, ist noch längst nicht auf Leverkusen übertragbar: Enge Straßen, in denen Fußgängern neben den Parkstreifen kaum Platz bleibt, gibt es hier kaum.
Das dürfte auch der Grund sein, warum sich die Stadtverwaltung in Leichlingen schon mal fest legt: Die Ausweise für die Bewohner der kleinen Zone im Brückerfeld werden nicht teurer, sagt Aletta Wieczorek, Sprecherin im Rathaus.