Lars Friedrich hat jetzt nur noch den Standort Uerdingen unter sich. Trotzdem soll der Verlust an Verantwortung nicht wie eine Herabstufung aussehen.
PersonalieWie Currenta es schafft, den Chempark-Chef nicht zu degradieren
Wäre es nur noch die Leitung des Chempark Uerdingen, wäre es eine Herabstufung, die im Licht der Explosion in Bürrig Fragen aufwürfe. Aber Lars Friedrich, bis jetzt Leiter aller drei Niederrhein-Chemparks, wird auch noch Leiter eines neuen Geschäftsbereichs. Er heißt „Site“, also Standort. Dort werden einige Bereiche gebündelt, von denen zwei relevant für die Sicherheit sind: Feuerwehr und Werkschutz. Dazu komme noch das Thema Infrastruktur, hieß es am Mittwoch auf Nachfrage bei Currenta. Zusätzlich soll sich Lars Friedrich in Leverkusen, Dormagen und Uerdingen um die Themen Standortsicherung, Industrieakzeptanz und Infrastruktur kümmern.
Konstrukt in früherer Ära eingeführt
Dass der Chef des mit Abstand größten Chemparks in Leverkusen auch die beiden anderen Niederrhein-Standorte Dormagen und Uerdingen leitet, ist in der Ära Ernst Grigat eingeführt worden. Der Vorgänger von Lars Friedrich hatte 2007 zunächst die Leitung in Leverkusen übernommen. Fünf Jahre später wurde ihm zunächst zusätzlich die Verantwortung für Dormagen, ein weiteres Jahr drauf für Uerdingen übertragen.
Nach zehn Jahren gibt Currenta diese Struktur nun wieder auf: Friedrichs Nachfolger in Leverkusen Hans Richter hat, wie berichtet, nur noch diesen Standort unter sich. Dass dem Sicherheitsingenieur Lars Friedrich, der an seinem vorherigen Arbeitsplatz in Wuppertal zum Beispiel für die Werkfeuerwehr verantwortlich war, die Bürriger Katastrophe vom 27. Juli 2021 besonders an die Nieren gegangen ist, lässt sich zwar denken. Besonders anmerken ließ sich Friedrich das aber nicht – im Fokus stand und steht nach dem Unglück allerdings auch weniger der Chempark-Chef, sondern der Technische Geschäftsführer von Currenta, Hans Gennen.