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Pisa-StudieLeverkusens Arbeitgeberchef ist alarmiert

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Der Eingang des Wuppermann-Bildungswerks in Manfort

Das Wuppermann-Bildungswerk in Manfort

Mit mittelmäßiger Bildung werden die Unternehmen abgehängt, fürchtet Andreas Tressin.

Das Prinzip „Fördern und Fordern“ hat für manche keinen guten Klang. Andreas Tressin, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands und der Unternehmerschaft Rhein-Wupper, benutzt das Begriffspaar trotzdem und will es nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch im Bildungsbereich sehen. Das wiederum schwache Abschneiden deutscher Schüler bei der jüngsten Pisa-Studie müsse ein Weckruf sein, meint er. „Wir brauchen mehr denn je einen Mentalitätswechsel in der Bildungspolitik.“

Man müsse den Mut aufbringen, „auch wieder Lern- und Leistungsbereitschaft, Leistungswillen, Wissbegier, Fleiß, Eigeninitiative sowie Belastbarkeit wertzuschätzen“, sagt der Mann, dessen Verband auch das Wuppermann-Bildungswerk in Manfort bewirtschaftet. Dort werden junge Leute ausgebildet, die sonst keinen Platz hätten. Im Ausbildungssektor könne sich Deutschland „Mittelmaß nicht mehr leisten“. Dazu schritten technische Entwicklungen zu schnell voran. Bei der Bildung müsse mehr auf den Bedarf der Unternehmen geachtet werden, so Tressin. Die Bildungspolitik müsse „unverzüglich mit den Realitäten des 21. Jahrhunderts in Übereinstimmung gebracht werden“ und dürfe sich nicht noch weiter von den Kriterien des Marktes und der Wirtschaftlichkeit entfernen.

Leistungsstarke nicht ausbremsen

Mit Blick auf den „uns seit Jahren stark herausfordernden demografischen Wandel“ und dem damit einhergehendem Fachkräftemangel „wäre es fatal, Leistungsstarke und Leistungsbereite weiter auszubremsen“, mahnt Tressin. Dazu gehöre ein Qualitätsmanagement für alle Beteiligten: Schüler und Schülerinnen sowie Lehrkräfte in allen Phasen der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Nur so sei zu verhindern, dass „unser einziger verfügbarer und bedeutender Rohstoff Bildung“ noch knapper wird.

Für das Wuppermann-Bildungswerk nimmt Tressin in Anspruch, dass es sich dem Bedarf des Marktes bei der Aus-, Fort- und Weiterbildung stelle. Das gelte für die didaktischen und technologischen Herausforderungen, aber auch für die Begleitung der Auszubildenden durch die Angebote der öffentlichen Institutionen: „Wir stellen die Bedürfnisse der auftraggebenden Unternehmen und Institutionen in den Fokus unserer Arbeit“, so der Geschäftsführer der Opladener Arbeitgeber-Organisation.