Ein szenisches Spiel über psychische Erkrankungen, einen Yoga-Kurs und vieles mehr bereiteten Schüler der MSO in ihrer Projektwoche vor.
ProjektwocheOpladener Schüler beschäftigen sich mit Fitness und Gesundheit
Die Marienschule Opladen (MSO) zeigte am Freitag, wie vielseitig sie die Themen Gesundheit und Fitness versteht. So stellten die Schülerinnen und Schüler Projekte wie E-Sport, Entspannungstechniken oder auch Tod und Sterben vor. Ihre Aktionen gingen auch in Richtung Umweltschutz und Nachhaltigkeit, denn die Gruppe „Rund ums Wasser“ zeigte den „Wasserfußabdruck“ des Durchschnittsmenschen auf, sprich: Wie viel Wasser verbraucht eine Person durchschnittlich und wofür? „Rund ums Wasser“ hatte außerdem eine eigene Kläranlage zur Wasseraufbereitung gebastelt. Hier zeigte sich deutlich: Mit Aktivkohle lässt sich das Wasser am besten klären.
Eine Gruppe Siebtklässler hatte sich zum Thema „Gesundheit und Fitness“ Entspannungsübungen überlegt: „Nehme eine bequeme Haltung ein, schließe beide Augen und konzentriere dich auf deine Atmung. Atme tief ein und aus – alles in dir wird gelassen“, flüsterte ein Schüler, im Hintergrund lief leise Entspannungsmusik. Im Raum verteilt lagen Kinder und Lehrer und folgten den Anleitungen des Schülers. Er präsentierte mit seiner Übung die „progressive Muskelentspannung“, der Kurs lernte im Rahmen der Projektwoche aber auch Meditation und Yoga kennen.
In den vergangenen Jahren musste die Projektwoche wegen der Corona-Pandemie ausfallen, nun findet sie erstmals seit 2016 wieder statt. „Es ist eine andere Art des Arbeitens, jeder kann ein Projekt auswählen, das er gerne bearbeiten möchte“, sagt Lehrer Klaus Lowinski, der „Fit for Future“ koordiniert. Alle Klassen der Schule, mit Ausnahme der Stufen zehn und zwölf, die momentan im Betriebspraktikum sind, nehmen an der Projektwoche teil.
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Das Kollegium suchte laut Lowinski das Thema aus. „Momentan läuft ja auch die Faire Woche und dazu passt unser Thema ganz gut, man kann in vielen Bereichen daran andocken“, so Lowinski. Er denke, dass Gesundheit und Fitness in den vergangenen Jahren auch noch einmal wichtiger geworden seien in der Gesellschaft. „Ich merke in meinem Umfeld, dass Krankheit beziehungsweise gesundheitliche Belastung ein größeres Thema geworden ist, sowohl körperliche als auch psychische Gesundheit.“
Opladener Schüler sammeln Spenden für den Wünschewagen
Unterstützung fanden die einzelnen Projekte auch bei Profis. So besuchten unter anderem eine Ökotrophologin oder ein Palliativmediziner die Projekte. Letzterer erzählte der Gruppe „Ethik am Ende des Lebens“ von seinem Beruf. Wann ist eine Behandlung noch sinnvoll? Wann bringt sie mehr Leid? Auch der „Wünschewagen“, der Sterbenden einen letzten Wunsch erfüllt, besuchte den Kurs. Diesem wollte die Gruppe nun etwas zurückgeben und verkaufte am letzten Tag ihrer Projektwoche Waffeln, um Spenden für den Wagen zu sammeln.
Neben Naturwissenschaft und Ethik befassten sich einige Schülerinnen und Schüler auch mit Ernährung. Achtklässlerinnen verkauften Avocadobrote, Obstsalat und und frisch gepressten Orangensaft, Elftklässler imitierten die Stiftung-Warentest und verglichen verschiedene Chipssorten und deren Inhaltsstoffe miteinander. „An dem Projekt hat uns der Aufklärungsfaktor gefallen. Außerdem hat es sehr viel Spaß gemacht, zu sehen, wie unterschiedlich die Geschmäcker der Probanden waren“, finden Justus und Simon, die ihren Mitschülern die Ergebnisse des Tests auf Plakaten präsentieren.
Lena, Charlotte, Frieda und Stefania haben im Treppenhaus der Marienschule ihren Stand aufgebaut. Hier geht es um den Einfluss ätherischer Öle auf die Gesundheit. „Lavendel wirkt beruhigend, dadurch kann man nach einem stressigen Tag entspannen“, wissen die Achtklässlerinnen. Die Projektwoche hat ihnen Spaß gemacht, es sei eine gute Abwechlung vom Schulalltag gewesen, sagen sie. „Und es ist eine schöne Möglichkeit, seinen Horizont zu erweitern und sich die Projekte der anderen Schüler anzuschauen“, findet Stefania.
Leverkusener Schüler klären über psychische Krankheiten auf
Um halb zwölf, eine halbe Stunde vor dem Abschluss der Projektwoche, ist die Aula der Marienschule bis auf den letzten Platz gefüllt. Auch auf dem Boden, unmittelbar vor der Bühne, haben sich einige Schülerinnen und Schüler niedergelassen. Hier spricht ein Projektkurs das Thema „psychische Gesundheit“ in einem szenischen Spiel an. Es trägt den Namen „Toxische Realität“. Die Schülerinnen und Schüler thematisieren in den Dialogen und inneren Monologen ihre eigenen Erkrankungen und geben so auch ein Stück ihrer privaten Geschichte preis.
„Es ist schon emotional, aber ich habe keine Probleme es vorzutragen, wenn es anderen helfen kann“, sagt eine Schülerin. Dysmorphophobie, Leistungsdruck oder eine soziale Phobie sind nur drei der Erkrankungen, um die es den Schülern und Schülerinnen geht. Das szenische Spiel sei keine Theateraufführung. „Es ist zwar theatermäßig angepasst, aber das sind 100 Prozent wir“, sagen zwei Schülerinnen.
Mit dem Stück will die Projektgruppe zeigen, dass man sich Hilfe suchen darf und nicht allein ist mit seinen Problemen. Sie wollen über die unterschiedlichen Krankheitsbilder aufklären. „Es sollte in unserer Gesellschaft noch viel mehr Aufklärung über psychische Erkrankungen geben“, findet eine Schülerin, „leider ist es immer noch ein Tabu-Thema.“
„Mentale Gesundheit ist sehr unterschätzt. Häufig ist für die Menschen körperliches Leiden die Definition von ‚krank‘“, erzählen sie. Dem möchten die Schülerinnen und Schüler entgegenwirken und so hofft eine Schülerin, dass dies nicht die letzte Aufführung ihres szenischen Spiels gewesen ist.