Gastro-Tipp LeverkusenIm „Casa Portuguesa“erleben Portugalfreunde das alte Lissabon
- Das liebevoll und authentisch eingerichtete „Casa Portuguesa“ wird alle Portugal-und Lissabon-Liebhaber in das Mittelmeerland zurückversetzen.
- Wir haben Betreiberin Tatiana Goncalves Herborn in der Neuen Bahnstadt getroffen. Ein weiterer Teil unserer exklusiven Gastro-Serie.
Leverkusen-Opladen – Ein Schritt durch die Tür und man findet sich im alten Lissabon wieder: Blaue „azulejos“, portugiesische Kacheln, auf dem Boden, mintgrün gestrichene Holztüren und alte Kupfertöpfe an den Wänden – seit vier Jahren bewirtet Tatiana Goncalves Herborn ihre Gäste mit portugiesischen Spezialitäten. In der Küche: ihre Mutter Cristina Casaca Nau.
Vor knapp 30 Jahren sind sie aus dem Süden nach Burscheid gezogen, hatten zuerst ein Restaurant in Bergisch Neukirchen, bevor sie sich entschlossen haben, in der Neuen Bahnstadt ihr Glück zu versuchen. „Am Anfang gab es zwar die Adresse, aber noch keine richtige Straße“, erinnert sich Goncalves Herborn lachend. Sie fühlt sich in der Neuen Bahnstadt sehr wohl – und freut sich auf mehr Gastronomie im Viertel. „Das Ambiente ist doch schöner, wenn es mehrere Restaurants gibt.“
Was ist die Geschichte hinter dem Restaurantnamen?
„In Portugal gibt es eine bekannte Fado-Sängerin: Amàlia Rodrigues, eins ihrer bekanntesten Lieder war Casa Portuguesa.“
Was kommt bei Ihnen auf den Teller oder ins Glas?
„Wir kochen viel mit Fisch, zum Beispiel das bekannte Gericht Cataplana, ein Fisch-Meeresfrüchte-Eintopf. Oder gegrillte Picanha, das ist gegrillter Tafelspitz, sehr aromatisch. Wir servieren auch Petiscos, das sind Tapas, kleine Gerichte, bunt gemischt stellt man sie dann in die Mitte des Tisches, viele können dann von allem probieren. Wir servieren nur Wein aus Portugal, gerne auch Vino verde, jungen Weißwein. Natürlich haben wir auch Sagres, das ist in Portugal wie bei uns das Kölsch.“
Was ist das Highlight auf Ihrer Karte?
„Aktuell geht von unserer Tageskarte gerade Schweinefleisch mit Chorizo gefüllt sehr gut. Ansonsten würde ich sagen: Die Cataplana. Fisch und Meeresfrüchte werden in einem Topf gegart, wenn man den Deckel aufmacht, kommen da Düfte raus!“
Haben Sie in Ihrem Restaurant spezielle Gäste?
„Wir haben viele Stammkunden. Und natürlich kommen auch viele Gäste, die gerade in Portugal Urlaub gemacht haben oder noch vorhaben, um sich einzustimmen. Wir sind das einzige portugiesische Restaurant im Umkreis von vielen Kilometern. (lacht) Absehen davon kommen auch Geschäftskunden von Bayer. Und Dirk Nowitzki war auch im Sommer bei uns. Ein super cooler Typ. Bestellt hat er ein Lachssteak.“
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Was unterscheidet das portugiesische Lebensgefühl vom deutschen?
„Der größte Unterschied? Die Portugiesen sind lebendiger. (lacht) Und reden sehr gern, viel und laut. Das Leben spielt sich auch viel mehr draußen ab.“
Was gefällt Ihnen an der Neuen Bahnstadt?
„Als ich zum ersten Mal hier war, haben sie gerade die Hallen abgerissen. Da habe ich gedacht: »Oh Mann, was ist denn hier los?« Aber das ganze Bahnstadt-Projekt, dass man versucht, Gewerbe, Wohnen und Studieren zusammenzubringen und Leute aus allen Schichten hier unterbringt, finde ich super interessant.“
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
„Wir machen zwei bis dreimal im Jahr einen Fado-Abend mit Live-Musik aus Portugal. Das wollen wir weiterführen. Gerade fühlen wir uns gut platziert. Wir sind stolz, dass die Menschen Portugal schätzen und sind stolz, unser Land zu vertreten.“
Das Restaurant Casa Portuguesa in der Werkstättenstraße 20 öffnet immer montags bis samstags ab 18 Uhr. Bis 23 Uhr ist die Küche geöffnet. Sonntags ist Ruhetag. Die Cataplana gibt es für zwei Personen für 49,90 Euro, die gegrillte Picanha für 21,90 Euro. Tapas gibt es ab 3 bis 3,50 Euro: Von gegrilltem Sepia, Chorizo, Champignons und Käse ist alles dabei. Ein Glas Vinho verde gibt es für fünf Euro (0,2 Liter), ein Sagres vom Fass für 1,70 Euro und eine Sumol (Limonade) für 3,20 Euro. Im Sommer kann man auch draußen sitzen.